1. Neugier


    Datum: 04.03.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byAphelionTripe

    ... auch er ihren Vorstellungen?
    
    Er versuchte, Anhaltspunkte dafür zu finden und traute seinen Erinnerungen plötzlich nicht mehr:
    
    Sie hatte ihn aufgefordert, nach dem Essen mit in ihr Zimmer zu kommen.
    
    Sie hatte ihn überredet, bei ihr im Zimmer zu übernachten.
    
    Sie hatte ihm ihr Bett angeboten.
    
    Sie hatte ihm einen Schokoriegel aufs Kissen gelegt.
    
    "Du bist echt ein netter Typ und ich kann mir vorstellen, dass wir gut klar kommen...", hallte ihre Stimme in seinem Kopf wider.
    
    Sie hatte wissen wollen, ob er sie attraktiv fand.
    
    "Du bist echt süß", hörte er sie sagen.
    
    In seiner Tasche war sie hauptsächlich an seiner Unterwäsche interessiert gewesen.
    
    "Dass du deine Boxershorts in XL trägst, verrät mir, dass du entweder einen etwas größeren Penis hast oder das zumindest glaubst."
    
    Verdammt, sie hatte sich sogar für seinen Penis interessiert und er hatte das überhört!
    
    Die Tatsache, dass sie beide Comic-Pyjamas liebten, die sie mit dem quietschenden "Wie cool" kommentiert hatte...
    
    Statt die Kondome verschämt wieder einzupacken, hatte sie sie grinsend thematisiert und ihn dann auch noch dafür gelobt, dass er sie dabei hatte. Vor seinem geistigen Auge wiederholte sich die Szene.
    
    "Man weiß ja nie, was passiert, deshalb habe ich sie mitgenommen."
    
    "Eben."
    
    Also hatte sie ihm tatsächlich zugezwinkert!
    
    Sie hatte ihm erlaubt, ihr ganzes Zimmer zu durchwühlen. Eine Entschuldigung dafür, dass er versehentlich die Schublade mit ihren Slips geöffnet ...
    ... hatte, hatte sie nicht gewollt.
    
    Und auch, wenn sie sich anfangs dagegen gewehrt hatte, hatte sie letztendlich nachgegeben und ihm das pinke Buch überlassen. Es musste sie eine unglaubliche Überwindung gekostet haben und wahrscheinlich zitterte sie gerade voller Angst und gleichzeitiger schwacher Hoffnung im Bad.
    
    Er wollte nicht, dass es ihr so ging. Sie sollte sich gut fühlen und glücklich sein. Vivien sollte wissen, dass er genau so empfand wie sie und dass sie eine Chance hatten! Jannik stand von der Liegefläche der Schlafcouch auf und machte sich auf den Weg zum Bad, doch als er die Zimmertür öffnete, fiel Vivien ihm mit einem um ihren Körper geschlungenen Handtuch entgegen. Anscheinend hatte sie zuvor mit dem Kopf an der Tür gelehnt. Jannik fing sie auf.
    
    "Huch", lachte er, "was machst du denn?"
    
    Sie brauchte einen Moment, um sich von dem Schock zu erholen. Betreten erklärte sie dann:
    
    "Ich hab mich nicht getraut, zu dir rein zu kommen."
    
    "Weil du nicht angezogen bist?", fragte Jannik und schlug sich in Gedanken im nächsten Moment selbst die Hand vor den Kopf.
    
    "Weil ich dein Buch gelesen habe", gab er sich selbst die Antwort auf seine dumme Frage.
    
    "Komm rein, es ist dein Zimmer", forderte er sie auf und schloss die Tür. Dann nahm er ihre Hand und führte sie an den Rand der Schlafcouch, wo sie sich zusammen hinsetzten.
    
    "Es ist mir so..."
    
    Jannik wollte nicht wissen, ob der Satz mit "peinlich" oder "unangenehm" weiterging, er legte Vivien einen Finger ...
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