1. Geheimnisse von Nonnenwerder 11


    Datum: 22.06.2018, Kategorien: Humor Autor: A-Beatrye

    Der Weg ist versperrt
    
    Auch wenn der Abend noch sehr schön wurde, irgendwann mussten wir ja auch wieder zurück. Es sollte ja keiner mitbekommen, dass wir einen Weg von der Insel herunter gefunden hatten. Sowohl Jelena als auch Oma fanden das natürlich schade, weil sie sich scheinbar noch etwas anderes erhofft hatten. Wir verabredeten uns direkt für den nächsten Morgen zum Brunch, dann aber ganz offiziell mit Erlaubnis und mit der Fähre übergesetzt.
    
    Es dämmerte schon, als wir an dem Häuschen ankamen. Das erste, was mir auffiel, war, dass der Bus vom Hausmeister fehlte. Wir hatten uns nie die Mühe gemacht, die ganze Nacht sein Kommen und Gehen zu kontrollieren. Dass er auch morgens das Kloster verließ, war uns daher nie aufgefallen. Wir machten uns jetzt aber noch keine großen Gedanken deswegen. Ganz normal liefen wir durch den Tunnel und kletterten auf der anderen Seite die Leiter hoch. Oben angekommen, löschten wir das Licht und versuchten die Tür zum Heizungskeller zu öffnen, was uns aber nicht gelang. Der Schlüssel passte auch hier, aber die Tür bewegten sie keinen Millimeter.
    
    „Was ist passiert?“, fragte Anna. „Klemmt die blöde Tür?“
    
    Ich wollte gerade das Licht wieder einschalten, das ging es von allein an.
    
    „Oh, scheisse“, sagte ich.
    
    „Was hast du?“
    
    „Ich habe das Licht nicht angemacht“, sagte ich mit einem kleinen Zittern in der Stimme.
    
    „Was machen wir denn jetzt?“, fragte Cloe.
    
    „Verstecken“, sagte Anna.
    
    Wir sahen und in dem Raum genauer um, ...
    ... der uns bisher eigentlich nicht besonders interessiert hatte. Hier gab es ein paar Kisten und in einer Ecke auch ein großer Haufen von Jutesäcken. Hinter und unter dem versteckten wir uns jetzt. Die Säcke rochen merkwürdig. Sie erinnerten mich an etwas, aber ich wusste nicht genau, was es war. Wir waren gerade mal 5 Minuten versteckt, da tauchte keuchend der Kopf vom Hausmeister in dem Loch auf. Auf den Schultern trug er einen weiteren Sack. Damit kam er genau auf den Haufen zu, unter dem ich lag.
    
    „Er wird doch nicht“, dachte ich noch, doch genau das tat er. Er warf den Sack auf mich drauf. Ich konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken, als das schwere Ding auf mir landete. Trotzdem schien es, als habe er etwas gehört. Er lauschte in dem Raum, aber wir bleiben ganz leise.
    
    „Verdammte Ratten“, murmelte er und verschwand wieder im Loch.
    
    Mühsam arbeitete ich mich unter dem schweren Sack hervor. Ich hatte nun etwa fünfzehn Minuten, bis er wiederauftauchen würde. Die nutze ich dafür, die Tür genauer zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dass dort ein Riegel angebracht war. Leise schob ich ihn zurück und winkte den anderen.
    
    „Ihr müsst gehen“, sagte ich.
    
    „Und was ist mit dir?“
    
    „Ich muss den Riegel wieder vor machen, sonst merkt er doch was. Ihr müsst die Schwester ablenken und ich muss dann mit der ersten Fähre rüber.“
    
    „Aber die fährt doch erst um zehn.“
    
    „Dann muss ich schwimmen.“
    
    „Das Wasser vom Rhein ist gerade mal 5 Grad warm, du holst dir den ...
«123»