1. Der Pornograf XI - 15


    Datum: 13.04.2021, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byrokoerber

    ... den Tickets. Die Angelegenheit mit der Kreditkarte würde zwar eng werden, aber Kim wird das schon schaffen.
    
    ***
    
    Die Woche verging mit dem üblichen Kram. Ich hatte reichlich mit den internationalen Seminaristen zu tun. Meine Frauen waren dagegen friedlich. Nur ein wenig schmusen genügte ihnen. Die abendlichen geschäftlichen Sitzungen im Bett (müsste es nicht eher Liegungen heißen?), zeigten auch keine Probleme auf. Einzig Lis bestand auf
    
    ihren
    
    Tag. Wie ich inzwischen wusste, war das auch irgendwie eine Reaktion darauf, wenn ich mit jemand anders als meinen Nebenfrauen tätig wurde, jemand Neues. Ich vermute, es war hauptsächlich die Neugierde, ob ich etwas Neues gelernt hatte, dazu brauchte sie irgendwie die Bestätigung, dass ich sie nicht vergessen hatte.
    
    Zum Samstag hatte sie aber einen völlig anderen Vorschlag: „Du wirst es dir heute verkneifen, mit Ilse rum zu tändeln. Wir laden sie ins große Bett ein. Ich will testen, ob sie auch ohne dich auskommt, denn immerhin war sie ja verheiratet. Da ist man meist regelmäßigen Beischlaf gewöhnt. Den wird sie mit dir aber nicht immer haben können."
    
    „Bist du womöglich eifersüchtig?", fragte ich erschrocken.
    
    „Natürlich nicht. Dazu kennen und lieben wir uns schon viel zu lange. Es geht mir um das Wohl von Ilse. Sie muss bei der Arbeit ihre Sinne zusammen haben, und nicht nur an das Eine denken. Vor allem, wo sowieso alles für sie neu ist.
    
    Lis Wille geschehe ...
    
    Beim Abendessen lud ich Ilse ein.
    
    Ich ...
    ... fürchte ihre Schwester hatte schon mit ihr geplaudert. „Nur deine Frau und du?", fragte sie nämlich.
    
    „Ich denke auch Kim und Gina werden da sein. Es ist halt eine der üblichen Abendbesprechungen im Bett, von denen du sicher schon durch Doris gehört hast."
    
    „Also harmlos -- dann brauche ich auch kein Nachthemd mitnehmen", klang es fast ein wenig sarkastisch.
    
    ***
    
    Nach einem letzten Gutenachtschluck nahmen wir sie einfach mit. Sie stellte sich keinesfalls merkwürdig an, das machte mich sicher, Britta hatte der Schwester gegenüber zumindest die besonderen Gegebenheiten ausgeplaudert. Also auf 4.50 Meter Breite kann man gut 5 Personen unterbringen, da bleibt notfalls für den Einzelnen immer noch soviel Platz, wie in einem normalen Einzelbett.
    
    Geschäftlich war bereits der Herbst eingekehrt. So wurde nur über fälligen Winterdienst geredet. Klar war schon lange, Doris würde als Ginas Co den Winterdienst wieder übernehmen. In Notfällen würde telefoniert.
    
    Dann war Ilse dran. Die bisher nur schweigend zugehört hatte. Lis wandte sich als Erste an sie:
    
    „Paul hat mir natürlich berichtet, dass ihr gut zurechtgekommen seid. Um es noch einmal völlig klarzustellen, diese Nebenvereinbarung mit Paul, gilt nur für Dienstreisen. Hier im Fotopark und in Stuttgart bist du auf dich selbst gestellt. Ich meine, wir sind ja keine Unmenschen, mal küssen, selbst tröstend in den Arm nehmen ist immer drin. Genau genommen könnt ihr also nur an den Wochenenden, wo ihr unterwegs übernachtet ...
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