1. Begegnung mit Folgen


    Datum: 24.06.2018, Kategorien: Schwanger, Autor: anjali2601

    ... ihm und seinem Wollen immer nur völlig hilflos ausgeliefert, wenn ihr Näheres von einander wisst. Du liebst ihn mit jeder Faser deines Körpers und mit allem Denken und Fühlen. Du hast dieses Gefühl zum ersten Mal so erlebt! Und es ist so furchtbar, so unvorstellbar intensiv. Vielleicht ist es ja auch nur ein Strohfeuer, und morgen schon ist es einfach nur noch eine nette Episode in deinem Leben, und du bist froh, dass es nicht mehr werden kann. Sei also vernünftig und überwinde dich! Überwinde dich Angela, du musst es, weil die Vernunft es dir gebietet ...!"
    
    Nach Sekunden dachte sie wieder "Wenn das nur nicht gar so schwer wäre! Noch etwas möchte ich ihn nur anschauen, nur anschauen, sonst nichts. Noch ein Mal oder zwei Mal, nein, zehn Mal seine Schulter, seine Backe, seine Haare, seinen Arm, seine Hand ein paar Mal ganz schnell küssen, seine Haut spüren, ihn riechen und fühlen, sonst nichts ...!"
    
    "Nein, das wirst du nicht tun ...!"
    
    Sie gehorchte Margareta, ihrem Gewissen, der Vernunft nicht. Sie tat es trotzdem, küsste ihn immer wieder und streichelte ihm über seinen Arm und seine Hand. Sie wollte ihn nur spüren, sonst doch nichts. Und sie wollte seinen Duft und das Bild von ihm in sich aufsaugen, richtig in ihrem Herzen unauslöschlich einbrennen.
    
    Klaus schlief ruhig und fest. Draußen war alles still und leise. Auch der Sturm war verebbt und hatte längst aufgehört zu toben. Sie hörte seinen gleichmäßigen Atem und spürte an ihrer Hand, wie sich sein Brustkorb ...
    ... bewegte und sein Herz gleichmäßig schlug. Schließlich schlief auch sie irgendwann vor Müdigkeit ein. Als sie bald darauf schon die ersten Sonnenstrahlen weckten, hörte sie beim ersten Gedanken Margareta, die Stimme der Vernunft, in ihr, wie sie sagte "Du musst jetzt sofort aufstehen, deine Kleidung und deinen Rucksack nehmen. Vor der Türe ziehst du dich an, nicht hier. Danach gehst du leise die Treppe hinunter und verlässt das Haus, ganz leise! Du darfst nicht rüberschauen zu ihm. Schau ihn nicht an und schau nicht zurück!" Die Sonne ging bereits auf, und es wurde höchste Zeit für den Aufbruch. Sie dachte "Doch, ich muss ihn sehen, das letzte Mal, ihn nur berühren, es geht nicht anders, aber einmal muss ich ihn noch spüren, nur noch ein einziges Mal." Vorsichtig beugte sie sich zu ihm und küsste ihn noch mal auf seine Haare. Zehn Minuten verharrte sie so und schaute ihn nur an. Die Tränen rannen ihr dabei in Strömen über das Gesicht. Sie flüsterte dabei immer wieder "Ich liebe dich so, mein Liebster, mein Klaus. Arrividerci, mi amore. Arrividerci, mi amore, mi amore, mi amore ...!"
    
    "Ich werde ihm eine Nachricht herlegen ...!" dachte sie und kramte einen kleinen Block und Tintenschreiber, die sie in einem Fach immer dabei hatte, aus dem Rucksack. Schnell schrieb sie ihm einen kurzen Brief und drückte ihre Lippen darauf. Sie widerstand der allergrößten Versuchung, gegen die sie minutenlang heftig ankämpfte, ihm ihre Anschrift dazu zu schreiben. Die Vernunft obsiegte in dem ...
«12...474849...60»