Die Fickinger 04
Datum: 24.04.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bygaldranorn
... von Außen kam, und nicht aus ihrem tiefsten Inneren.
Sie hatte bereits jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben, als plötzlich Gilbys roter Haarschopf über ihr aufgetaucht war. Im ersten Moment hatte Ylvie es als Einbildung ihrer Fantasie abgetan, aber dann hatte Gilby aufgeregt „Ich hab sie!" gerufen und dabei so endlos erleichtert geklungen, dass Ylvie für wenige Herzschläge verwirrt gewesen war. Bisher hatte sie immer angenommen, der freche Junge mit den tiefbraunen Haaren lege keinen besonderen Wert auf ihre Existenz...
Aber Ylvie war viel zu blaugefroren, als dass sie sich darüber noch weiter hatte Gedanken machen können. Kurz darauf war Vicke neben Gilby erschienen und schlagartig hatte Ylvie sich nur noch brennend für den Schnee interessiert, in dem sie hockte und der ihr Kleid nass und klamm machte.
„Ylvie!", hatte Vicke ausgestoßen und unter seinen entrüsteten Klang hatte sich dunkle Wärme gemischt, die Ylvies Herz reichlich schnell zurückgeholt hatte aus der eisigen Kälte. Hart und wild hatte es gegen ihren Brustkorb gesprengt und Ylvie war sich sicher gewesen, dass Vicke das harte Trommeln hören musste. Und die verdammte Röte auf ihren bleichen Wangen hatte es auch nicht besser gemacht...
Das pappende Knirschen von Schritten auf unberührtem Schnee hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Etwas hatte über ihr geraschelt und dann war Vicke mit elegantem Satz über ihr gelandet. Er hielt ihr auffordernd die linke Hand entgegen, die in wollenen Handschuhen ...
... steckte. Aber Ylvies Finger fühlten sich viel zu steifgefroren und gefühlslos an, als dass Ylvie sie irgend hätte bewegen können. Im selben Moment ließ Vicke die Hand auch schon sinken und schüttelte spöttisch über sich selbst den Kopf. Und schon spürte Ylvie die wärmenden Handschuhe um ihre klammen Finger. Darauf, dass sich umgehend wieder die unerwünschte Röte auf ihren Wangen ausbreitete, muss nicht weiter eingegangen werden, nicht wahr?
Das Letzte, woran Ylvie sich verschwommen erinnern konnte, war Vickes grenzenlos erleichtertes Lächeln und seine Arme, die sich um ihren Rücken schlossen, danach wurde die Welt angenehm finster um Ylvie herum. Sie war erst wieder zu sich gekommen, als ihr Körper längst wieder seine übliche Temperatur zurückerlangt hatte. Man hatte sie auf ihren Schlafplatz verfrachtet und dicke Decken über ihr ausgebreitet. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie nackt war; ihre Klamotten lagen zum Trocknen ausgebreitet über dem grob gezimmerten Holzbalken am Lehmofen, der als Sitzgelegenheit diente.
Doch ehe ihr die Frage in den Sinn schießen konnte, ob Vicke es gewesen war, der sie entkleidet hatte, bemerkte sie den Schatten einer Person am Ende ihrer Schlafstatt. Neugierig richtete sie sich auf, um denjenigen näher zu betrachten und um herauszufinden, wer er war. Der flackernde Feuerschein verscheuchte nicht alle Dunkelheit aus dem Haus, aber er reichte aus, um Ylvie erkennen zu lassen, dass es Gilby war, der auf seinen Armen zu ihren Füßen schlief. Er ...