Meine Sabine
Datum: 24.04.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: tommynorden
... Disco oder so ..."
Zum Glück fiel mir dies noch ein, denn ich konnte ja schlecht zugeben, dass ich mir schon mal den einen oder anderen nicht jugendfreien Film im Kino angeschaut hatte, auch wenn die eigentlich nichts Besonderes waren; Schulmädchen-Report und diese Filme von der Alm.
"Und wie alt bist Du?", fragte ich ganz arglos, ehe mir einfiel, dass man Frauen nicht nach dem Alter fragen sollte.
Aber warum eigentlich nicht? Die haben doch nichts zu verbergen, oder? Sabine schaute mich überrascht an und lachte dann herzlich.
"Na, Du traust Dich ja was!"
"Wieso? Dass Du älter bist als ich, dürfte wohl klar sein, oder?"
"So, wie alt bin ich denn?"
"Kann ich schlecht schätzen. Vielleicht Anfang/Mitte Zwanzig!"
"War das jetzt ein Kompliment? Ich werde einundzwanzig demnächst!" Ups, das war wohl der nächste Griff in die Schüssel, oder?
"Nimm‘s nicht persönlich, aber Du hast nicht viel Erfahrung mit Frauen, oder?"
"Nö! Merkt man das so?"
Jetzt war ich schon ein wenig überrascht. Kam ich mir doch eigentlich so erfahren und erwachsen vor.
"Na, ist ja nicht schlimm."
"Entschuldige, wenn ich da Mist gebaut habe ..."
"Nö, hast Du nicht"
Irgendwie hatte ich das Gefühl, aber doch was verbockt zu haben. Schnell versuchte ich abzulenken, denn ich wollte nicht, dass sie mir böse wäre.
"Und was machst Du, wenn ich fragen darf?"
"Ich studiere hier."
"So? Und was für Fächer?"
"Momentan Geschichte, Deutsch und Englisch auf ...
... Lehramt."
"Willst Du mal Lehrerin werden?"
"Ich weiß auch nicht. Irgendwie habe ich nicht unbedingt Bock dazu. Vielleicht mache ich auch noch was anderes."
"Und, was schwebt Dir vor?"
"Vielleicht Architektur oder Design. Auch Inneneinrichtung würde mich interessieren."
"Und warum studierst Du dies dann nicht?"
"Numerus Clausus! Wenn Dir das was sagt", meinte sie etwas spitz.
Ups, das war wohl wieder eine falsche Frage. Daher fragte ich schnell weiter
"Und was für Hobbys hast Du?"
"Oh, da muss ich etwas beichten, aber nicht lachen, klar?"
"Klar!"
"Ich ... ich stricke gerne!"
Sie schaute mich intensiv an. Jetzt ein falsches Muskelzucken, und das Gespräch war vermutlich sofort beendet. Aber mir war gar nicht nach Lachen zumute.
"Warum soll ich lachen? Ich finde es toll, wenn sich heute noch Leute für alte Künste interessieren. Und Stricken oder Häkeln gehört eindeutig dazu. Finde ich absolut klasse. Echt!"
Sie schaute mich fast etwas verwundert an.
"Stimmt wirklich!", beteuerte ich, "... und ich bedauere, dass meine Oma mir heute keine schönen Pullover mehr strickten kann, aber da machen ihre Hände nicht mit."
"Wow! Deine Oma kann noch richtig stricken? Meine hat es nicht mal lernen wollen, weil es ‘unmodern‘ sei."
Sie betonte das Wort Unmodern so stark, dass ich annahm, sie wollte damit ihre Oma nachmachen.
"Und die andere Oma ist leider schon gestorben. Aber von ihr habe ich einiges lernen können"
"Dann solltest Du mal meine Oma ...