1. Das Kartenhaus 02


    Datum: 30.04.2021, Kategorien: Hausfrauen Autor: byCarmen44

    ... die Zeit, mich an diese neue Situation zu gewöhnen.
    
    Wir lebten uns in den folgenden Wochen zusammen.
    
    Wir hielten uns abwechselnd in unseren Wohnungen auf, wir schliefen zusammen, und verbrachten die Tage wie ein ganz normales Paar. Arbeit, Haushalt, Shoppen und Ausgehen.
    
    Irgendwann habe ich auch die anfängliche Scheu überwunden, Hand in Hand mit Lara durch die Stadt zu schlendern. Es war mir nicht peinlich, wenn Lara im Cafe meine Hand streichelte. Oder mir sogar einen schnellen Kuss auf die Lippen hauchte. Lara wollte ihre lesbische Neigung nicht provokant zu Schau stellen. Dessen war ich mir absolut sicher. Sie schien mich wirklich zu lieben.
    
    Während ich noch Zweifel hatte. Sex und Leben sind die eine Sache. Liebe ist eine ganz andere Hausnummer.
    
    Dessen ich mir schmerzlich bewusst wurde, als ich mit Lara bei Antonio, unserem Lieblingsitaliener saß.
    
    Wir hatten gerade unsere Tortellini auf dem Tisch, als sich die Tür öffnete und Michael mit einem jungen Mädchen hereinkam. Es war die Frau, mit der er damals durch die Stadt geschlendert ist.
    
    Mit einem einzigen Blick registrierte mein Gehirn in Bruchteilen einer Sekunde Michael, seine Begleiterin und den Gesamteindruck, den sich auf mich hinterließen.
    
    Michael trug einen Anzug. Und ganz sicher keinen Billigen. Der saß wie angegossen. Das allein war für mich schon verwunderlich. Zu „meiner" Zeit hätte er einen Anzug nur unter Androhung massiver Folter angezogen. Eine Krawatte, diesen überflüssigen ...
    ... Kulturstrick, war für ihn nie ein Thema. Jetzt trug er Eine.
    
    Seine eleganten Lederschuhe waren auf Hochglanz poliert. Die Turnschuhzeit hatte er wohl hinter sich.
    
    Himmel. Der junge Mann sah einfach umwerfend aus.
    
    Seine Begleitung stand ihm in keinster Weise nach.
    
    Sie war etwas kleiner als Michael. Schlank, sportliche Figur, handlicher Busen, ewig lange Beine und Haare, die mich vor Neid erblassen ließen. Blond, lockig und bis zum Po reichend. Ihr Kleid und ihre Schuhe waren für mich schon fast eine Provokation.
    
    Lady in Red dürfte es wohl am ehesten treffen. Ich kochte vor Eifersucht.
    
    Während sich Michael ganz souverän gab.
    
    Er ließ sich von dem Kellner an einen freien Tisch führen. Der stand nur wenige Meter von unserem Tisch entfernt.
    
    Erst als er saß, nach der Karte griff und den üblichen Rundumblick durch das Lokal startete, bemerkte er mich.
    
    Unsere Blicke trafen sich.
    
    Michael verzog keine Miene. Er zog lediglich eine Augenbraue etwas an. Er hat mich immerhin erkannt. Sein Blick tendierte zwischen eiskalt und gleichgültig. Demonstrativ griff er nach der Hand seiner Begleiterin und hauchte einen Kuss auf ihre Finderspitzen. Um sich dann der Speisearte zu widmen.
    
    „Kennst du ihn?" Lara wäre nicht Lara, wenn sie meinen Blick zu Michael nicht bemerkt hätte.
    
    „Ja. Bitte entschuldige." Ich nahm Lara´s Hand und knetete sie gedankenverloren.
    
    „Tu mir ruhig weh, wenn es dir gut tut", sagte sie leise. Lara gab ihre Hand als Opferlamm für mein erstes ...
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