Prinzessin Lea und der Zauberspiegel
Datum: 02.05.2021,
Kategorien:
Humor
Autor: Prinzessin__Lea
... auf die andere Seite zu gelangen müsste man wohl seine Gewänder ablegen. Ich würde es tun, aber ich weiß nicht, ob man von der anderen Seite zurück gelangen kann."
"Es ist spät, Merlin, ich werde zu Bett gehen, lasst uns morgen weiter sprechen", sagte ich und ging in meine Gemächer.
In dieser Nacht lag ich lange wach und konnte nicht schlafen, meine Gedanken drehten sich nur noch um den seltsamen Spiegel. Irgendwann tief in der Nacht stand ich auf, um noch einmal zu dem Spiegel zu gehen… Ich hoffte das Merlin seine Gemächer nicht verschlossen hatte.
Ich schlich mich durch das Schloss und gelangte schließlich zu Merlins Gemächern. Vorsichtig öffnete ich die Tür und war froh, dass sie nicht verschlossen war. Ich ging leise hinein, im Raum war es natürlich stockdunkel und ich war froh, meinen Kerzenleuchter dabei zu haben. Der Spiegel stand noch immer an der Wand und war wieder mit einem Tuch verhüllt.
Ich nahm das Tuch ab und überlegte einen Moment. Sollte ich das wirklich tun? Was, wenn ich nicht zurück gelangen könnte? Ich schob meine Bedenken beiseite und steckte meine Hände in den Spiegel, es ging ganz leicht und so versuchte ich ganz durch den Spiegel zu gehen, aber ich kam nicht weiter, da fiel mir wieder ein, dass Merlin gesagt hatte, dass man nur ohne Gewand durch den Spiegel gelangen könne. Sollte ich das wirklich tun? Was würde mich hinter dem Spiegel erwarten? Jetzt war es mir egal, zu neugierig war ich auf das Ungewisse.
Ich streifte mein Gewand ab ...
... und ging entschlossen durch den Spiegel.
Beim Hindurchschreiten zuckten überall Blitze und mir war sehr kalt, dann befand ich mich auch schon auf der anderen Seite. Ich drehte mich um und sah nur Lichtkreise, wo der Spiegel war, und ich konnte auch nicht mehr zurück.
Was hatte ich nur getan? Ich stand ohne Gewand splitterfasernackt in einer mir unbekannten Umgebung. Konnte das wirklich sein? Ich schaute mich um. Ich stand in einer Art Gasse, es war laut und immer noch zuckten Blitze, oder waren es Lichter an den Gebäuden? Alles war mir fremd…
Ich hörte Stimmen und verkroch mich in eine Ecke hinter irgendwelchen Tonnen. Ohne Gewand konnte ich nicht einmal jemanden um Hilfe ersuchen. Jetzt kamen auch noch Leute in die Gasse. Hoffentlich sehen sie mich nicht, dachte ich.
Sie standen direkt vor den Tonnen, hinter denen ich mich versteckte und unterhielten sich. Wo war ich nur hingelangt? Ein Ort jedenfalls, wo die Menschen scheinbar nie schliefen.
Es waren jedenfalls zwei junge Fräulein, die sich da unterhielten, und ich schätzte, dass sie in meinem Alter sein mussten. Meine Beine schmerzten schon, solange hockte ich bereits in meinem Versteck. Ich versuchte, mich etwas zu bewegen und dabei fiel etwas mit lautem Scheppern um. Oh nein, dachte ich, wie konnte das nur passieren? Jetzt würden sie mich natürlich entdecken.
Merlin 1
Ich wurde von einem Geräusch wach, wie ich es noch nie im Traum gehört hatte. Es klang so, wie wenn eiserne Krallen über Glas kratzten ...