1. Conny


    Datum: 04.05.2021, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... sich ein Waschtisch, auf der anderen Seite eine in Holz eingefasste Toilette, die den Eindruck einer Schiffstoilette machte. In der Mitte der Giebelwand befand sich ein schmales Fenster, welches vom Boden bis unter die Decke reichte und den Holzraum mit Licht flutete. Durch das Fenster schaute ich von meiner Position aus direkt in einen großen Baum. Etwas vorgezogen in der Mitte des Raumes kam ein antik anmutender Duschkopf an einem Rohr aus der Decke. Direkt darunter eine große, in den Boden eingelassene Duschtasse. Neben der Duschtasse kamen zwei Ventile aus dem Boden. Vermutlich die Ventile für den Duschkopf. Beim Duschen stand man also mitten im Raum ohne irgendeine Abtrennung und musste zum Wasser einstellen in die Knie gehen. Ein typische Wusel-Lösung, Ganz praktisch. Und? fragte Conny, gefällte es dir? Ich habe den Raum selber entworfen. Was sollte ich den jetzt sagen? Etwas unge-wöhnlich antwortete ich. Ist das denn jetzt das Badezimmer oder das Schlafzimmer? fragte ich. Weder noch antwortete sie, das ist unser Wohnzimmer. Sie hatte sich inzwischen aufgesetzt und saß nun im Schnei-dersitz auf ihrem Futon. Hierhin ziehen wir uns zurück. Unten ist alles fürs Geschäft ausgelegt, hier oben haben wir alles, was wir brauchen. Ich liebe große Räume, deshalb haben wir auch keine Wände eingezogen. Und der Blick in den Baum ist immer wieder Klasse.
    
    Bei mir meldete sich die Blase nun mit Nachdruck. Dürfte ich in eurem Wohnzimmer mal Pinkeln gehen? fragte ich scherzhaft und ...
    ... bekam ein kurzes verwundertes Ja klar, warum nicht zurück. Wie sollte ich das den jetzt verstehen. Ich sollte pinkeln, wo sie halb nackt auf ihrem Bett saß und mir dabei zuschaute? Ich schaute sie fragend an. Ach stell dich nicht so an sagte sie, ich werde schon nicht blind, und du bist auch nicht der Erste, der hier pinkelt. Ich soll doch wohl nicht wirklich runtergehen. Außerdem kann ich so besser kontrollieren, ob du auch wirklich im Sitzen pinkelst. Nun ja, was blieb mir übrig, ich stieg die letzten Stufen herauf und ging an der Dusche vorbei zu der Toilette. Von der Dusche aus hatte man nicht nur einen Blick in den Baum, sondern auch in den unten liegenden Innenhof. Eine Lade oder Roll-Laden schien es nicht zu geben. Wenn es draußen dunkel war, hatte man vom Hof aus einen Logenplatz für das Schauspiel unter der Dusche. Hatte sie sich das wirklich einfallen lassen? Irrer Gedanke.
    
    Ich zog mir verschämt die Hose nur so weit herunter, wie es absolut nötige war, und beeilte mich mit meiner Notdurft. Sie schien da überhaut kein Problem mit zu haben, dann sie fing wieder an von Gott und der Welt zu erzählen, noch während ich auf dem Thron saß. Ich hatte bis dahin noch nie vor anderen Leuten auf einer Toi-lette gesessen und mich schon gar nicht dabei mit jemanden unterhalten.
    
    Als ich fertig war, wollte ich so schnell wie möglich aus diesem irren Raum und aus der verfänglichen Situation heraus. Ich schau noch mal die Seekarten, sagte ich zu ihr, als sie beim Reden mal eine ...
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