1. Zelten 04


    Datum: 07.05.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byTraumwelt

    Dass die Zeit nicht stehen geblieben, sondern sogar ziemlich rasch fortgeschritten war, merkte ich, als ich einen Blick über Julias Schulter wagte. Die Sonne war beinahe untergegangen. Ich ging einen kleinen Schritt zurück, betrachtete Julia und konnte nicht umhin, zu sagen: „Julia, ich liebe dich!"
    
    Eigentlich leicht überflüssig, wurde mir im selben Moment klar. Julia sah das offenbar ähnlich, verkniff sich aber einen Kommentar. Stattdessen sagte sie, mich ansehend, als wäre ich nicht von dieser Welt: „Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt" „Was, Männer?" „Nein", sie lachte. „Aber Männer, die mir so den Kopf verdrehen können. Eigentlich wollten Johanna und ich dich bumsen und fertig"
    
    „Wieso wollt ihr mich einfach bumsen...?!"Julia grinste unsicherer. „Ich hatte mit Johanna eine Wette am Laufen: Ich krieg' dich während unseres Spaziergangs so scharf, dass du nackt zu Johanna zurückläufst, wenn ich dir verspräche, ich würde dich dann am Teich vernaschen"
    
    Leere, platzende Leere und schreiende Stille. Dann war das alles nur Farce gewesen?! Nie gekannte Wut und Trauer stiegen in mir auf. Was bildeten sich diese Idiotinnen eigentlich ein? Hatte dann auch das Küssen zum „Scharfmachen" gehört?
    
    Ich wollte mich auf dem Absatz umdrehen und gehen, das Auto war meines. Mein Sexualtrieb in allen Ehren, aber unter solchen Bedingungen hatte dieser nichts mehr zu sagen.
    
    „Aber ich habe die Wette verloren", hielt mich Julia zurück, ihr Grinsen war vollständig verschwunden „ich ...
    ... habe mich von dir verführen lassen. Was Johanna nicht weiß, ist, dass ich dich nicht aus Wettgründen vernaschen will. Ich liebe dich!"
    
    „Aber warum hast du es mir dann nicht einfach gesagt? Wir haben uns doch oft genug gesehen oder hin- und geschrieben. Du hättest auf meine Frage nach Treffen eingehen können und dir den ganzen Zirkus hier ersparen können"
    
    Noch immer loderte Wut in mir, doch der hitzige Zorn war verraucht. Dafür machte sich eine gewisse Fassungslosigkeit und Überforderung in mir breit.
    
    Julia schaute mich verschämt an und ihre Stimme wurde leiser: „Naja, Johanna hatte auf dich schon länger ein Auge geworfen" Widerwillig wurde mein Gehirn langsamer und die Beule in meiner Hose größer „Sie würde dich gerne flach legen, sagte sie mal zu mir und werde wohl mal mit dir sich treffen. Das Ganze war vor zwei Wochen."
    
    Stille. Ich sagte nichts. Ich wollte nichts sagen. Auch wenn ich Julia nicht mehr böse war, sollte sie diese Suppe allein auslöffeln, bildete ich mir ein. Der wahre Grund meines Schweigens aber war der, dass ein gewisses Körperteil die Kontrolle über mein Gehirn übernehmen wollte, und gegen den Gedanken ankämpfte, dass ich mich nicht als Wetteinsatz flach legen lassen wollte.
    
    Julia rang offenbar ebenfalls mit sich. Dann sprach sie sehr schnell -- und ich war froh, dass ich trotz meines inneren Kampfes noch fähig war, ihr zuzuhören: „Johanna war, glaube ich, nicht wirklich in dich verliebt, sie wollte dich tatsächlich nur bumsen. Als ich das ...
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