1. Kiss the cook!


    Datum: 30.06.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... bis zu einer Stunde. Also stand ich da, musste immer wieder Holzkohle nachkippen, damit auch dann noch genug Glut da war, wenn es endlich losgehen konnte.
    
    Zum Schluss saßen sieben Studentinnen auf der Terrasse und unterhielten sich angeregt. Ihr oft lautes Lachen drang immer öfters an meine Ohren, während ich darum bemüht war, dass das Grillfleisch nicht verschmorte. Das war ich mir als Grillmeister dieses Hauses schuldig.
    
    Als kleine Rache gegenüber von Christina hatte ich meine Lieblingsschürze angezogen auf der in großen Buchstaben stand: "Kiss the Cook!"
    
    Christina sah es, schüttelte einmal mit dem Kopf, konnte aber nichts mehr dagegen tun, zumal ihre Mitstudentinnen es selber schon bemerkt hatten.
    
    "Herr Hennig, cooles Outfit!", rief auf einmal eine der Mädels zu mir herüber die ebenfalls, so wie meine Tochter Christina hieß und ich mir deshalb ihren Namen merken konnte.
    
    Ich sah zu ihr herüber, grinste einmal und hob meinen Daumen in ihre Richtung. Sie grinste zurück und widmete sich dann wieder den vielfältigen Gesprächen an dem Tisch.
    
    Die Tortur an dem Grill war zum Glück dann doch relativ schnell vorbei. Da der Rost sehr groß war, konnte ich das Fleisch auf einmal darauf legen und es war in wenigen Minuten fertig. Dazu kam natürlich, dass die Mädels nicht viel aßen. Immerhin wollten sie ihre Figur nicht ruinieren. Dabei frage ich mich bei einigen wirklich, was es dort zu ruinieren gab. Die einen hätten nach meiner Meinung eigentlich gar nichts essen ...
    ... dürfen bis auf ein wenig Salat ohne Dressing. Die anderen hätten es dafür doppelt notwendig gehabt. Dabei kam mir Bea wieder in den Sinn, bei der es mir besonders aufgefallen war.
    
    Komisch, ich hatte ihren Namen tatsächlich behalten, wobei ich mich fragte, ob sie wirklich so hieß oder ob es nur eine Abkürzung für Beate war.
    
    Egal, ich war mit meinem Job fertig. Ich räumte nur noch ein wenig auf, ging dann aber zurück ins Haus, um nicht weiter zu stören. Ein alter Mann wie ich hatte hier nichts mehr zu suchen und das verstand ich vollkommen.
    
    Als ich das Haus noch nicht betreten hatte, rief mir Christina noch hinterher: "Danke Papa!", und ich nickte in ihre Richtung, dann war ich verschwunden.
    
    Im Haus angekommen wollte ich erst einmal duschen. Vom vielen schwitzen fühlte ich mich irgendwie klebrig und wollte außerdem die durchnässten Klamotten los werden.
    
    Also schnappte ich mir neue Klamotten und verschwand im Bad, in dem ich mich schon zwei Minuten später genüsslich unter einem lauwarmen Strahl Wasser drehte. Ich liebte diese Dusche, da sie keinen von diesen engen Dingern war, denn ich hatte sie nach meinen Vorstellungen extra einbauen lassen.
    
    Sie war ohne Wanne eingebaut worden und war so groß, dass man keinen Vorhang oder eine Kabine brauchte. Man konnte, wenn man wollte, herumplanschen, wie man wollte oder unter der Regendusche stehen und es einfach nur genießen, wie einem das Wasser weich auf den Kopf tropfte und den Körper einhüllte.
    
    So stand ich noch ...
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