1. Ein heißer Juli 03


    Datum: 03.07.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byhelios53

    Es hat lange gedauert, aber versprochen ist versprochen: Hier nun der dritte Teil von "Ein heißer Juli:
    
    MANNWERDUNG
    
    Muskelkater
    
    Mittwochs werden Susi und Sabine sehr früh wach. Keine weiß so richtig, wodurch sie geweckt wurden. Unter der Tuchent, wo sie eng aneinander gekuschelt nackt geschlafen haben , ist es wohlig warm, aber an den Ohren spüren sie, dass es in der Kammer ziemlich frostig ist. Durch das kleine Fenster und die Tür, die auf einen kurzen, schmalen Balkon führt, dringt nur fahles Licht herein. Ein trüber Tag, der nur wenig zum Aufstehen einlädt, aber da fällt ihnen ein, dass das ganze Haus voll ist von allen möglichen Sportlern, die spät nachts mehr oder weniger unbekleidet in die Matratzenlager unter dem Dach zum Schlafen gegangen sind. Das gibt sicher Arbeit und damit wollen sie Bruno doch nicht allein lassen.
    
    „Gestern war es ja eigentlich recht warm da oben, aber wenn in der Küche und im Kachelofen das Feuer ausgegangen ist, dann wird es doch wahrscheinlich bitter kalt. Ob sie die Nacht wohl gut überstanden haben?", äußert sich Sabine mitleidig.
    
    „Oooch!", meint Susi, „zur Not haben sie sich ja gegenseitig wärmen können, so wie wir. Genug waren es ja. Ich denke, gut die Hälfte hat da oben gepennt, bzw. pennt noch. Ich werde mal nachsehen."
    
    Susi bewegt sich und will aus dem Bett steigen, da stöhnt sie schmerzhaft auf. „Mensch, was hab ich für einen Muskelkater!" Mit steifen Gliedern sucht sie sich was Warmes zum Anziehen. Inzwischen hat ...
    ... sich auch Sabine in die Senkrechte begeben und ihr geht es keinen Deut besser. Ächzend und stöhnend -- „Wie zwei Greisinnen kurz vor'm Abkratzen", spottet Susi -- umhüllen sie ihre Luxuskörper und quälen sich die Treppe hinauf. Dort ist kein Mensch mehr. Mehrere Stapel sauber zusammen gelegter Decken und die zwei Kartonröhren von den Küchenrollen zeugen davon, dass einerseits niemand frieren musste und andererseits, dass da nicht nur geschlafen wurde.
    
    Der Weg die zwei Treppen hinunter ist noch schmerzhafter als das Hinaufsteigen. In der Küche ist schon fein eingeheizt. Josie ist auch schon da, obwohl es noch nicht einmal sieben Uhr ist. „Guten Morgen, ihr Murmeltiere!", begrüßt sie die beiden Angeschlagenen. „Was ist denn mit euch passiert?" Auf den mit leidender Miene erstatteten Lagebericht, lächelnd sie nur wissend. „Ihr seid es halt nicht gewohnt, bergab zu laufen. Da kommen Muskeln zum Einsatz, die sonst nicht so sehr gefordert werden. Am besten wird es sein, wenn ich euch gleich mit Franzbranntwein massiere. Aber zuerst nehmt euch draußen Frühstück, solange noch was da ist."
    
    'Draußen' ist in dem Fall nicht im Freien, sondern in der Stube und dort sitzen Dutzende Sportler und Sportlerinnen vergnügt bei Kaffee und Butterbroten. Sabine und Susi werden mit großem Hallo! begrüßt. So richtig ausgeschlafen scheinen zwar nur die wenigsten zu sein, aber alle sind ziemlich aufgekratzt. Sabine denkt an die zwei Rollen Küchenpapier. Susi setzt sich steif an einen Tisch, auf dem ...
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