1. Deborah und Die Bestie


    Datum: 29.07.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byhardcorefrank

    ... unvermittelt in Tränen ausgebrochen war. "Du verdammter Stiesel, hau bloß ab! Laß mich allein!"
    
    "Aber Debbie..." wagte John einen letzten Versuch, seine wutentbrannte Freundin zu beschwichtigen, erntete dafür jedoch weiter nichts als ein letztes, unwilliges "Geh jetzt bitte!"
    
    "Na gut, du dumme Gans!" fauchte John, der seine überschäumenden Emotionen jetzt ebenfalls nicht mehr zu zügeln vermochte. "Das kannst du haben! Deine Launen sind in letzter Zeit sowieso kaum noch zu ertragen!"
    
    Sprach's, rauschte wütend aus Debbies Zimmer und warf die Tür krachend hinter sich ins Schloß.
    
    Dabei wußte er nicht einmal, ob er in diesem Augenblick mehr Zorn gegen Deborah als auf sich selbst verspürte. Warum hatte er das arme Mädchen auch mit blöden Fragen gelöchert, wo sie doch zum ersten Mal seit vielen Monaten ernsthaft bereit gewesen zu sein schien, ihm jenes Glück zu schenken, das er sich mehr als alles andere auf der Welt wünschte? Debbie hatte recht: Er war wirklich und wahrhaftig ein verdammter Idiot! Betreten und zerknirscht schickte er sich an, das Haus der Mc Kenzies zu verlassen, da vernahm er ganz plötzlich Deborahs verzweifelten Schrei: "John, John, oh Gott, hilf mir...Joooohn!"
    
    Seine Wut erlosch wie eine Kerzenflamme im Wind. Gedankenschnell wirbelte er herum und rannte zurück zu Deborahs Zimmer, wobei er zwei Treppenstufen auf einmal nahm. Dort angelangt stieß er die Tür auf und prallte entsetzt zurück.
    
    Deborah, seine momentan so schwierige, aber dennoch ...
    ... über alles geliebte Freundin, war von einem Augenblick zum anderen spurlos verschwunden, und das, obgleich sie keine Möglichkeit gehabt hätte, ihr Zimmer zu verlassen, ohne daß John dies mitbekommen hätte.
    
    Augenblicke später stand dann auch Jennifer Mc Kenzie im Zimmer. Debbies Mutter, die den Tumult und den Hilferuf ihrer Tochter ebenfalls gehört hatte, bestürmte den armen John mit ihren Fragen, die der verdatterte junge Mann ihr jedoch beim besten Willen nicht beantworten konnte.
    
    Als dann zu allem Überfluß auch noch der geheimnisvolle, bleiche Fremde mit dem weißen Overall, den blonden Haaren und dem kantigen Gesicht wie aus dem Nichts in Debbies Zimmer erschien, war das Chaos endgültig perfekt...
    
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    "Wer sind Sie?" "Woher kommen Sie?" "Was ist mit Deborah?" Die aufgeregt hervorgestoßenen Fragen der beiden zutiefst verwirrten Erdenmenschen umschwirrten Xanthor wie ein lästiger Insektenschwarm, und so mußte er sich erst einmal mit sanfter Gewalt Gehör verschaffen, zumal die Zeit drängte, hatte der Renegat sich doch wesentlich schneller von seinem Schock erholt als es der junge Keldo-Wächter jemals für möglich gehalten hätte.
    
    Folglich gebot Xanthor Jennifer und John mit einer herrischen Geste Schweigen. Um dem diesbezüglichen Wunsch des Wächters Nachdruck zu verleihen, emittierte der Psi-Sektor seines Gehirns einen kurzen, hypnotelepathischen Impuls, der das Sprachzentrum der beiden Menschen für mehrere Sekunden lahmlegte.
    
    "Beruhigen Sie sich!" befahl Xanthor ...
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