Die Ballonprinzessin
Datum: 29.07.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: bypat_garret
... sie schreibt, dass du dich zur Mittagszeit beim alten Gärtnerhaus am nördlichen Ende des Schlossgartens einfinden solltest und du dort eine Arbeit zu erledigen hättest."
„In Ordnung, ich werde pünktlich dort sein", antwortete er und ging wieder daran, den Stall sauber zu machen. Bis zur Mittagspause wurde Michel vom Stallmeister, der sichtlich verärgert war, dass er nur den halben Tag arbeiten konnte, zu den verschiedensten Tätigkeiten eingeteilt. Danach meldete er sich ab und machte sich auf den Weg. Unterwegs überlegte er, was ihn wohl erwarten würde.
Es war wieder ein sonniger Tag und er folgte dem Weg neben der Ligusterhecke. Nach einigen Minuten Fußmarsch erreichte er das Gärtnerhaus. Für die Gärtner war an anderer Stelle ein neues Gebäude errichtet worden, und so stand das alte Haus seit mehreren Monaten leer. Die Fensterläden waren verschlossen und er fragte sich, ob er hier tatsächlich richtig war. Er trat an die Tür und klopfte, erhielt jedoch keine Antwort. Nochmals sah er sich um und von der Prinzessin oder einem Auftrag, den er erledigen sollte, war nichts zu sehen. Also drückte er die Türschnalle hinunter. Diese quietschte leicht, aber die Tür war nicht verschlossen und er öffnete sie langsam. Das durch die Türöffnung fallende Licht zauberte ein helles Rechteck in den dahinter liegenden Raum. Vorsichtig trat er ein und blinzelte mit den Augen. Um ihn herum war es dunkel und er konnte nichts erkennen.
„Hallo?", rief er. „Ist jemand da?"
„Mach die Tür ...
... zu", hörte er die Prinzessin sagen, konnte sie in der Dunkelheit jedoch nicht sehen.
„Wo seid Ihr?", fragte er und schloss die Tür. Nur langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit.
„Hier", antwortete sie und es zischte, als sie ein Streichholz entzündete. Das Licht der kleinen Flamme erhellte ihr schönes Gesicht.
Michel ging einen Schritt auf sie zu. „Was kann ich für Euch tun?", fragte er.
„Zuallererst lässt du dieses höfliche Gesülze bleiben. Zumindest so lange wir unter uns sind sagst du einfach Octavia zu mir", meinte sie und hielt die Flamme des Streichholzes an den Docht einer Kerze. Es wurde ein wenig heller und Michel konnte erkennen, dass sie ein langes, mit Rüschen besetztes Kleid trug. Um die Farbe zu bestimmen war es jedoch zu dunkel.
„Jawohl, meine Prinzessin... ähm... Octavia", antwortete Michel unsicher.
Octavia drehte die Augen über, musste dann aber lachen. „Entspann dich", sagte sie. „Ich werde dich schon nicht beißen." Sie entzündete weitere Kerzen, die im ganzen Raum verteilt waren.
Langsam wurde es heller und Michel sah sich um. Der Raum war größer, als er gedacht hatte. Im hinteren Bereich führte eine Treppe in das obere Stockwerk und eine Tür in einen weiteren Raum, in dem sich wohl die Küche befand. Rechts stand ein massiver Holztisch mit vier Sesseln. An der linken Wand befand sich eine große Wanne aus Holz, aus der Dampf in die Höhe stieg.
Octavia saß am Rande der Wanne und hielt eine Hand ins Wasser. „Perfekt", sagte ...