Coitus Punk - Kapitel 03
Datum: 06.08.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byHarus
... drückte sie gegen dessen wulstigen Lippen und ihre Hände versuchten irgendwo Halt zu finden. Die Haut der Kröte war von unzähligen Narben bedeckt und an manchen Stellen steckten rostige Waffen in seinem Körper, von früheren Recken die versucht hatten, ihn niederzustrecken. Ihre Finger bekamen den Griff eines Schwerts zu fassen, sie klammerte sich daran und das Vieh gab ein kehliges Gurgeln von sich und versuchte nur noch stärker, sie in sein breites Maul zu zerren.
Dadurch zog sich die Kröte selber das Schwert aus dem Kopf, aus der alten Wunde spritze kein Blut, aber eine dunkle Nebelschwade stieg daraus hervor. Die Zunge löste sich, Michelle fiel nach hinten und kullerte in den Tümpel. Dabei entglitt ihr das Schwert, das sofort in die Tiefe sank. Unter Wasser sah sie, wie die Kröte erschlaffend von ihrem Stein rutschte, auf dem sie gesessen hatte und ihr dicker Leib anfing sich aufzulösen, bis von ihr nichts mehr als trübe Schwaden übrig waren.
Hektisch versuchte sie an die Oberfläche zu gelangen, sie schmeckte das Wasser des Tümpels im Mund und es erinnerte sie an faule Eier. Bevor sie auftauchte, meinte sie noch in den Überresten der Kröte einen Umriss zu erkennen, von einer Frau mit langem Haar.
Am Ufer liess sie sich schwer atmend ins Gras sinken, zog sich eine Seerose vom Kopf und warf sie zurück in den Tümpel. Dieser veränderte sich nun, das Wasser wurde klarer und die eben noch abgestorbenen Seerosen erblühten in neuem Leben.
«Hat doch ganz gut ...
... funktioniert, alles wie geplant,» sagte sie selbstironisch. Mit den Händen auf der Brust, sie waren immernoch gefesselt, lag sie da und sah durch das Blattwerk der Bäume den blauen Himmel, wie Wolken vorbeizogen und wie ein Vogel mit zerzaustem Gefieder über dem Tümpel kreiste und etwas fallen liess.
Bronzene Schuppen reflektierten das Sonnenlicht, dann plumpste die kleine Schlange ins Wasser. Der Vogel war verschwunden und Michelle sah, wie sich Ringe im Wasser ausbreiteten. Sekunden vergingen, der Tümpel glättete sich, dann erschien die Schlange wieder. Aber sie schwamm nicht, sondern wand sich um die Spitze eines Schwertes, jenes Schwertes, das Michelle aus dem Kopf der Kröte gezogen hatte. Die Klinge stach durch die Oberfläche, den Griff der Waffe führte eine Hand von grünlichem Schimmer und das schimmern wurde noch stärker, als die Frau aus dem Tümpel stieg. Anmutig schritt sie auf das Ufer zu, aber weder wühlte sie das Wasser auf, noch trübte sich dieses, wenn ihre Füsse auf den sandigen Grund traten. Ihr Haar aus Seegrass wallte über die Schultern und bedeckte Brust und Scham des ansonsten nackten Körpers.
Michelle hatte sich erhoben und stand nun der Dame des Tümpels gegenüber, zu bezaubert um ihren Blick abwenden zu können.
«Schwertjungfer, strecke die Hände aus,» sagte die Dame, mit einer Stimme die klang wie sanfter Wellengang. Michelle tat es, das Schwert glitt durch die Luft und schnitt durch ihre Ketten. Die Fesseln an den Handgelenken und um den Hals blieben, ...