1. Undine Kp. 01


    Datum: 06.08.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byEmaSen

    Undine 1. Kp.
    
    Unverhoffte Begegnung am Bach.
    
    (Disclaimer: Diese Geschichte ist weniger schmutzig, als mehr sprachlich orientiert. Der Inhalt ist mythologisch begründet und wird in den kommenden Kapiteln vielleicht noch ein wenig seltsamer werden ;) )
    
    Viel Freude beim Lesen. Kommentare erbeten!
    
    [© Emanuel Senden 2019 / Weiterverbreitung untersagt / This story makes use of
    
    italics
    
    ]
    
    ***
    
    Das Wasser sprudelte und blubberte fröhlich in die Senke.
    
    Einzelne Sonnenflecken trieben über die Buchstaben, die ich las und blendeten meine Augen unmerklich, dass sie schwer wurden und sich verdunkelten.
    
    Über mir trillerte eine Amsel, wie um mein Unterbewusstsein aufzuwecken, während meine Handgelenke schwach wurden und die Lektüre auf die erhitzten Unterschenkel sinken ließen.
    
    Ein wenig Fichtenduft waberte durch den offenen Raum der Lichtung. Sonst war alles still.
    
    *
    
    Ich sank in mich hinein, meine Innensicht, in deren Farbtupfer meiner Retina sich lockende Gedanken mischen, welche die klaren Farben allzu menschlich eintrüben.
    
    Es mag wohl ein regsamerer Luftzug aufgekommen, oder sich einige Ameisen vom Waldboden an mir aufgemacht haben, denn bald fühlte ich leise Kribbelschauder auf und ab wandern an meiner Haut, jedenfalls dort wo sich Spüren lohnt, an der Innenseite der Schenkel, hinauf in die Flanken, über die Brust verebbend und in meinem Hals verschwindend, um an den Lippen noch mit den letzten konzentrierten Spritzern wieder ...
    ... hervorzutreten.
    
    Es war ein angespanntes, tief körperliches Empfinden, das vielleicht aus einem dauerhaften sanften Krampf herrührte, jedenfalls völlig emotionslos; doch weil er mich angenehm tiefer und sicherer in meine Glieder hineinbegleitete als bloße Meditation, ließ ich ihn gewähren und veränderte meine Position nicht.
    
    Und wirklich, irgendwann schließlich, als genug Empfindung an der warmrotgelben Dunkelheit unter meinen Lidern vorbeigelaufen war, fing das Kribbeln an abzusacken, und sich schließlich mit einer endgültigen Schwere und einer fast knetenden Bewegung in meinem Schritt einzunisten.
    
    Dort hangelte es hartnäckig die empfindsamen Hautfalten hinauf, arbeitete sich an den Kanten eines, sich noch von Müdigkeit und Störrigkeit aufräkelnden, Gehänges entlang bis zur wartenden Spitze. Bis dorthin, wo all die Nervenenden auf die Bestätigung warteten, endlich ein wohliges und in gewisser Weise vollständiges Signal an mich zu senden, indem die Andeutung des Kribbelns sich jetzt in der Vollständigkeit einer Berührung schloss.
    
    Dieses ungewisse Berühren kroch geradezu vorlaut noch einmal hinunter, diesmal mit mehr Druck, und hatte eigentlich das Kribbeln lange aufgegeben, um zu einem Schieben und Spielen mutiert zu sein, die Weichteile an den Damm drückend.
    
    Eine Empfindung, die ich doch wohl unmöglich nur durch lüsterne Gedanken -- -- Ich öffnete meine Augen.
    
    Ja. Vor mir saß eine blonde Schönheit.
    
    Mit den leicht angewinkelten Knien spiegelte sie meine Sitzhaltung, nur dass ...
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