1. Peitsche - sozialpädagogisch oder mittelalterlich


    Datum: 26.08.2021, Kategorien: Schamsituation Autor: LarsBa

    ... Möglichkeit hingewiesen, einen Entscheid des Richters zu verlangen, und ich musste unterschriftlich auf die Anrufung des Richters verzichten, damit ich noch am gleichen Tag verdroschen werden konnte. Ich glaube, wenn ich nachgedacht hätte, so hätte ich mich für die Disziplinierung entschieden. Denn erstens war die Sache so nach rund anderthalb Stunden erledigt. Zweitens wäre die Anrufung des Richters und dessen Entscheid wohl publik geworden. Auf Maputo kennen viele manche und es wird getratscht. Hätte der Richter die Disziplinierung bestätigt, so hätten sich sicher wesentlich mehr Neugierige als nur die zufälligen Passanten im Hafen eingefunden. Drittens, sofern es nicht zu einer Disziplinierung gekommen wäre, so hätte ich mit einer kurzen Haftstrafe von zwei bis drei Tagen rechnen müssen, da ich schon einige mit Geldstrafen belegte Ordnungswidrigkeiten mir zu Schulden habe lassen. Wir kennen auf Maputo keine Bewährungsstrafen. Ich hätte also die Haft absitzen müssen. Ich kenne von einer Freundin, die das einmal über sich ergehen ...
    ... lassen musste, das Aufnahmeprozedere. Es ist nicht lustig und ich hätte auch davor Angst, vor einer frustrierten Beamtin einen Striptease hinzulegen, sich von dieser zuerst das Haar durchwühlen und die Titten befingern zu lassen und dann als krönenden Abschluss der Demütigung einen latexbekleideten Zeigefinger in die Möse schieben und durch die Arschspalte führen zu lassen. Nein danke, auf solche Erfahrungen verzichte ich gerne.
    
    Erich: Aber du musstest dich doch auf für die Disziplinierung auch unfreiwillig entkleiden...
    
    Alessandra: Ja natürlich, im Hof des Ordnungsamtes, und dies sogar in Gegenwart der dort zufällig anwesenden Fahrern und Bediensteten, alles Männer. Doch keiner tatschte mich an und die meisten schauten diskret etwas zur Seite. Wie schon gesagt, Nacktheit ist auf Maputo weniger ungewohnt als bei euch auf dem europäischen Festland. Im Hafen starrten mich zwar Dutzende von Menschen an, doch bildeten diese auch einen Schutz vor Übergriffen.
    
    Erich: Alessandra, ich danke dir für dieses überraschend offene Interview. 
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