Zäsur der Jahreszeit
Datum: 15.03.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byAndy43
Es roch nach heißem Eukalyptus.
Ich wischte ein paar Tropfen von meiner Stirn. Nicht das sprudelnde Inferno des sich abrupt verflüchtigenden Aufgusses, noch die unerbittlich eintretende Hitzewallung, geschenkt durch den sengenden, öligen Odem, der sich auf die nackten Körper legte und alle befreiend Luft holen ließ, rüttelte nun an meiner konzentrierten Wahrnehmung, die ich meinem Körper eingestehen musste.
Es war jene grazile Gestalt, die sich hinzu gesellte, ein Tuch in einer Anmut drapierte, wie es nur eine Frau kann und platz nahm, auf der hölzernen Bank gegenüber.
Wir saßen auf Augenhöhe.
Ich wollte etwas für mich tun. Mich genießen. Die herbstzeitlichen, verdorrten Blätter des vergangenen Jahres aus meine Erinnerungen schütteln. Es wurde Zeit für den Sommer. Ich liebe ihn mehr als den Winter. Der ersehnte Frühling sollte mir die Sinne öffnen.
Unter Menschen zu sein und dennoch allein bleiben, das wollte ich nie.
Ein Duft raffte mich auf.
Du bist schön, dachte ich. Das gestand ich ein, mit einem unverhohlenem, kurzen Blick. Dennoch schüchtern. Ich trat mir nie zu nahe, nicht sofort. Warte auf den Augenblick, er wird kommen. Ein Zwinkern im Licht. So dachte ich.
Ein Macho sein, wollte ich nicht, wusste auch nie, wie das geht. Allen Versuchungen es zu erlernen, habe ich widerstanden. Keine Reue.
„Wenn ich ficken will, geh´ ich in die Sauna und such´ mir aus, was ich brauche."
So das Statement eines Bekannten mit zweifelhaftem Ruhm. Es ...
... funktionierte.
Auch bei einer Bekannten von mir, wie ich nachher herausfand, als jener mir seine letzte Fickgelegenheit beschrieb und ihr Name fiel. Ich kannte ihn, ich kannte sie. Es war kein Zufall. Wenn sie ficken will, geht sie in die Sauna und sucht sich aus, was sie braucht.
Jene jedoch war anders. Das sah ich ihr an. Sie war wohl wie ich. Ein sanftes Suchen.
Sie tat das gleiche wie ich.
Es genießen. Jene wohltuende Wärme spüren, die sich in jenem Moment zart ankündigt, wie ein frisches Blatt, welches der Sonne schmeichelt, um sich unbändig zu entfalten. Ein leises Sprudeln nach einem letzten Frost im Frühling.
Sie schien teilnahmslos, schaute kurz zu mir herüber, zog ihre Beine zu sich, legte ihre Arme auf die Knie und setzte sich der Hitze aus. Meinen Gedanken.
So dauert es nie lange, bis sich der erste frühe Tau auf die Haut legt und sich im weichen Licht der matten Lampe, in weizengelbe Tropfen verwandelt, herab auf ein unbestelltes Feld gleitet, langsam in meine Sehnsucht zu sickern beginnt und mich belebt.
Manna, süßer Schmelz der Libido. Ich schmunzelte in mich hinein.
Ich senkte den Kopf und schloss meine Augen. Ich musste sie nicht sehen. Sie war bei mir, ganz nahe, wie ein inniger letzter Wunsch. Ein Sinnbild.
Sie war nackt und doch zog ich sie an. Betrachtete sie in ihrem hauchzarten Negligee, hüllte sie in wehende Sommerkleider oder für einen besonderen Abend, in ein steifes Schwarzes. Immer an meiner Seite, mit meinem zärtlichen Lächeln ...