1. Eva und der Allmächtige


    Datum: 16.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Nero

    ... zu können?", sie kannte die Antwort des Pfarrers bereits. Er hatte ihr ja schon zweimal Absolution erteilt. Dennoch, es war immer wieder befriedigend, zu erfahren, wieder einmal ohne Sünde gelebt zu haben. Es war auch eine überwältigende Erfahrung, geil zu werden und wollüstig den neuen unbekannten Trieben ausgeliefert zu sein.
    
    "Zähle deine Sünden auf!", die eindeutige Anweisung des Pfarrers, kein Detail auszulassen.
    
    An das erste Mal konnte sie sich noch sehr gut erinnern. Es war vor ungefähr vier Wochen an einem Freitagabend gewesen. Thomas war noch in Frankfurt und wollte erst am Samstagmorgen wieder zurück sein. Ungefähr um 21 Uhr musste es gewesen sein. Sie hatte gemütlich auf dem Sofa mit einer Decke eingekuschelt gelegen, dabei eine Musiksendung angeschaut, dann wieder die "Brigitte" durchgeblättert. Zuerst hatte das Deckenlicht geflackert, das Fernsehbild auch. Dann war plötzlich alles ganz dunkel geworden. Stromausfall! Den leichten Geruch von Schwefel hatte sie zuerst für die Folge eines Kurzschlusses gehalten, bis, ja, bis er dann urplötzlich im Raum gestanden hatte.
    
    Seine Stimme hatte bedrohlich laut und tief geklungen. Sie erinnerte ein wenig an einen dieser Star Wars Filme. Als sie dann hörte: "Weeeißt duuu, weer ich biiin?", da erst war ihr aufgefallen, dass es tatsächlich Schwefelgeruch war, der immer noch im Raum hing. Zuerst hatte sie sich ihre Kuscheldecke weit über den Kopf gezogen, hatte nichts sehen und hören wollen: "Heilige Maria, Mutter ...
    ... Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes!" Die Decke hatte er ihr weggerissen und sie musste dann doch hinsehen. Aber bereits vorher hatte sie ihn in einem Bruchteil einer Sekunde erkannt. Er war es, er, vor dem ihre Eltern sie so oft gewarnt hatten: "Wenn du der Unzucht anheimfällst, dann kommt der Teufel dich holen! Lass dich niemals auf diese satanischen Begierden ein!" Täglich hatte sie das gehört. Und noch öfter, als ihre Brüste zu wachsen begonnen hatten und später dann auch ihre Periode eingesetzt hatte.
    
    Jederzeit und sehr gewissenhaft hatte sie die Lehren ihrer Eltern befolgt und sich niemals den fleischlichen Gelüsten hingegeben. Nur den Geboten der Kirche, ihrem Ehemann den Beischlaf zu gestatten, das Gebot des heiligen Sakramentes der Ehe, das musste sie doch befolgen! Unbefleckte Empfängnis, Mutter des Herrn Jesus! Aber deswegen konnte er sie doch wohl nicht holen wollen? Aber nun war er hier. Seine beiden Hörner, das grün-rote Gesicht, dann der Ziegenfuß und der rot-schwarze Schwanz, ja, so sah der Leibhaftige aus! Und er leuchtete. Sogar im Dunkeln konnte man dieses Fluoreszieren seiner ganzen Körpers und auch des Schwanzes erkennen.
    
    Ein heftiges Zittern hatte sie damals ergriffen und ihre Stimme fast unverständlich werden lassen: "Ko ... ko ... kommst du mich jetzt holen?"
    
    Ein dickes schwarzes Strick hatte er in der Hand gehalten, mit einer Schlinge wie bei einem Henkerseil: "Jaa, duu wirst jetzt mit mir geeehen!" Da waren ihr die ...
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