1. Eva und der Allmächtige


    Datum: 16.03.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Nero

    ... Tränen in die Augen geschossen: "Warum? Ich habe niemals gesündigt, war immer keusch und ohne Fleischeslust? Meine Zeugin, Maria Rosa Mystica!" Die Schlinge hatte er ihr um den Hals gelegt: "Genauu, desweeegen!"
    
    "Was? Weil ich so keusch war, komme ich jetzt in die Hölle?", hatte sie geschluchzt. Kann man überhaupt mit dem Teufel so etwas diskutieren?
    
    "Duu hast gegen das Geboot verstooßen, deinen Ehemann glüücklich zu maachen. Das ist die gröößte Süünde überhauupt!", die Schlinge hatte er dann zugezogen und sie schmerzhaft gemerkt, dass sie praktisch schon auf den Weg in die Hölle war, zumindest in Richtung Fegefeuer, was eigentlich auch nicht gut war.
    
    Also hatte Thomas doch recht gehabt. Vor zwei Tagen hatte er zum letzten Mal sein Anrecht auf den ehelichen Verkehr eingefordert. Wie oft schon hatte er sie gebeten, etwas mehr Aktivität im Bett zu zeigen, es zu genießen und das auch zu zeigen. "Es ist ein Sakrileg, wenn man dabei Lust empfindet!", so hatten es ihre Eltern ihr beigebracht. Stumm und leidend hatte sie es dann über sich ergehen lassen, bis es ihm wohl sehr unangenehm aufgefallen war. "Du altjungferliche prüde Nonne, der Teufel soll dich holen!", hatte er geschrien.
    
    Also stimmte es: Es ist eine Sünde, seinen Ehemann nicht glücklich zu machen!
    
    Als der Leibhaftige sie dann vom Sofa hochziehen wollte, hatte sie nach dem letzten Strohalm gegriffen: "Ich werde alles wieder gut machen! Teufel noch eins, sag mir, was ich machen soll? Ich schwöre bei der ...
    ... seligen Jungfrau Maria, allen Engeln und Heiligen, ich werde ihm ab sofort eine gute Ehefrau sein!"
    
    Wenn man so viele heilige Zeugen aufruft, kann wohl auch der Teufel nichts machen. Jedenfalls löste er die Schlinge wieder von ihrem Hals: "Duu kaanst das nicht aus eigener Kraaft! Du brauchst dazu teuflischen Beistaand!"
    
    So hatte es angefangen, als der Leibhaftige ihr dann persönlich die ganzen Sachen beigebracht hatte!
    
    "Nun, Sünderin, jedes Detail! Wenn du etwas auslässt, kann dir nicht vergeben werden!", der Pfarrer hatte sein Ohr ganz dicht an das Gitter geschoben. Diesmal hatte er sich vorsorglich eine Packung Kleenex besorgt. Es war schon etwas peinlich, dass er sich beim letzten Mal seine Stola beschmutzt hatte. Er hatte auch durch den kleinen Spalt im Beichtstuhl gesehen, dass sie sich regelmäßig bei der Aufzählung all ihrer Missetaten zwischen die Beine gegriffen hatte. Wenn es ganz still war, konnte man auch dieses Rubbeln hören. Zu gerne hätte er auch seinen Schwanz in ihre kleinen süßen unschuldigen Hände gelegt. Aber es musste auch so gehen. Nur beim Abgang sollte er sich etwas zurückhalten. Beim letzten Male hatte sie nach seinem lauten Stöhnen nachgefragt, ob alles in Ordnung wäre. "Es war nur meine Sorge um dein Seelenheil!", hatte er mit hochrotem Kopf noch herausbringen können.
    
    "Ich bereue, dass ich Böses getan und Gutes unterlassen habe. Erbarme Dich meiner, o Herr!", der dritte Anlauf, ihre alten Schulden abzuarbeiten und auch eine unbefleckte gute ...
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