"skrupellos" Kapitel X
Datum: 31.07.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: RebeccaMontez
... gefragt.
„Tristana“, Regie Luis Bunuel, einen Film aus den frühen Siebzigern.
Herbert Wallin hatte ihn vor langer Zeit schon einmal gesehen und hatte diesen Film mit bedacht gewählt. Er verfolgte damit eine Absicht.
„Tristana“ ist die Liebesgeschichte eines älteren Mannes zu einem jungen Mädchen. Die Verwicklungen, die zum Teil grotesken Situationen, unnachahmlich erzählt in deprimierend düsteren Bildern, von diesem spanischen Meister der Filmkunst.
Realistisch, die Hilflosigkeit des 30 Jahre älteren Mannes, der verzweifelt an dieser Liebe und in dem Begehren nach diesem jungen Frauenkörper.
Und natürlich ist für das Mädchen alles nur ein Spiel und ihre diversen Liebhaber treiben den alten Beau schließlich in Krankheit und Tod.
wollte er Julia also einen Spiegel vorhalten, wollte er vielleicht eine Reaktion provozieren? Verlass mich jetzt, oder bleib für immer bei mir, entscheide dich, ja so dachte er wohl...
Sie hatten schon Karten gekauft und betraten eben das Foyer, als es geschah. Julia sah die Zwei eine Sekunde, bevor sie von ihnen entdeckt wurde. Ein Kunde von ihr, Oliver Lamberg, stand mit Melanie, einem von Madames Mädchen, mitten in der Halle und sie unterhielten sich angeregt.
ausgerechnet Melanie, eines der einfältigsten Girls Madames und damit ist die Katastrophe unausweichlich, wusste Julia...
Da zeigte auch schon Oliver auf sie und lachte ihr zu und mit Melanie im Arm setzte er sich in Bewegung.
Julia suchte seine Augen, fand sie ...
... und sprach lautlos:
„B i t t e!“ und schüttelte kaum merklich und von dem Richter unbemerkt den Kopf. Eine Sekunde war Oliver irritiert, verstand dann aber und wollte sich mit Melanie abwenden. Doch da hatte Melanie schon laut und freudig „hallo Julia“ gerufen. Zwar flüsterte Oliver ihr sofort etwas zu, doch der Richter schaute nun interessiert dem Paar entgegen.
Einige Sekunden standen sich die Vier stumm gegenüber, aber als der Richter fragte: „Julia, willst Du mich nicht deinen Bekannten vorstellen?“, blieb ihr keine Wahl.
XXX
Es musste etwa um dieselbe Uhrzeit sein, als es an der Türe läutete. Wir hatten tatsächlich den ganzen Tag verschlafen, waren aber im Moment dabei munter zu werden. Ich stand nackt an der kleinen Küchenzeile und machte uns Kaffee, als Jason die Türe öffnete.
Ohne auf ein „komm doch rein“ zu warten, ging die Frau an Jason vorbei und stand nun mitten im Raum. Sie war schlank, hatte blonde kurze Haare, zwischen 50 und 55 Jahre und als sie mich sah, nahm ihre Miene einen verächtlichen Ausdruck an.
„Ich versuche dich seit zwei Tagen zu erreichen“, sagte sie ungehalten zu dem ebenfalls völlig unbekleideten Jason.
„Mein Handy ist kaputt“.
„So so kaputt, wie? Und was ist das da?“, fragte sie anmaßend und deutete dabei mit dem Kopf auf mich.
„Doris, hör mit dieser Eifersuchtsmasche auf, da hab ich überhaupt keinen Bock drauf. Du bist eine Kundin für mich, eine von mehreren und das weißt Du auch und jetzt geh bitte. Ich ruf dich an, ...