Der Prinz
Datum: 24.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... es inzwischen gecheckt. Sie sieht genauso beschissen aus, wie ich und sie leidet ebenfalls unter der Trennung."
"Nur mit dem Unterschied, dass sie zu mir kommt und mich bittet, auch zu dir zurückzukommen, wenn du dich gegen ihre Beziehung zu Amy aussprichst."
"Das hat sie getan?"
"Ja, weil sie dich liebt und weil sie dein Bestes will."
"Aber das will ich doch auch."
"Dein oder ihr Bestes?", frage ich ein wenig scharf. Dabei ziehe ich skeptisch die linke Augenbraue nach oben.
"Mandy, du weißt genau, was ich meine."
"Nein, weiß ich nicht. Du hast, bisher nur gesagt, ich sollte zurückkommen. Du hast dich noch immer nicht festgelegt, ob das auch für Amy gilt."
"Von mir aus. Nimm Amy mit."
"Und ihre Beziehung zu Leyla?"
Er schnaubt ein wenig und schaut mich flehend an. Doch ich will ihm diese Diskussion nicht ersparen. Aber ich versuche ihm zu erklären, was ich meine.
"Den beiden ist sehr wohl klar, dass sie sich nie im Leben in der Öffentlichkeit als Paar zeigen können. Aber sie lieben sich und daran wirst auch du nichts ändern können. Also steh dem Glück deiner Schwester nicht im Weg. Sie verlangt doch nicht viel."
"Von mir aus."
"Weil du nicht auskommst oder aus Überzeugung?", bohre ich nach.
"Du hast ja Recht. Ich bin ein beschissener Bruder."
"Du sagst es."
"Kommt ihr beide wieder zurück?"
"Wenn das noch geht?"
"Ich habe schon mit dem Chefarzt und dem Klinikleiter gesprochen."
"Hast du?"
"Ja, habe ich", meint er. ...
... Dabei grinst er herausfordernd.
"So sicher bist du dir?"
Sowohl Ahmed als auch Amy, die unseren Disput die ganze Zeit beobachtet hat, schauen mich überrascht an.
"Ich gehe ja auf deine Forderungen ein", meint er.
Ich bin mir sicher, er hat noch immer nicht verstanden, dass es nicht nur um Leyla geht. Aber das ist typisch Mann. Sie geben nach, wenn es unbedingt sein muss, und glauben, dass dann alles wieder gut ist. Aber zumindest hat er schon von Anfang an damit gerechnet, dass er auch Amy zurücknehmen muss.
"Reicht das?", frage ich.
"Warum nicht? Das wolltest du ja."
"Ich wollte, dass wir zwei ehrlich und offen miteinander reden können. Ich hatte gehofft, dass du mir zumindest zuhörst. Stattdessen ist es gekommen, wie es gekommen ist."
Nun schaut er betreten drein und auch an Amys Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie nicht glauben kann, was ich soeben gesagt habe.
"Die Frage war, wie wichtig dir das Glück deiner Schwester ist und offenbar war es mir wichtiger als dir. Aber mir ging es auch darum, wie du dich mir gegenüber verhältst und da hast du auch versagt. Ich weiß nicht mehr, ob wir zusammenpassen."
"Wir lieben uns!"
Ahmed klingt inzwischen verzweifelt. Allmählich versteht er, was ich sagen will und das ist schon mal ein Fortschritt.
"Genügt das wirklich?"
"Ich denke schon."
"Wir kommen aus zwei völlig verschiedenen Welten. Ich bin eine Frau und Ärztin, ich werde mich dir nicht einfach so unterordnen und erwarte mir zu Recht, ...