1. Meine Amazone


    Datum: 27.09.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... frage ich.
    
    "Bei uns gibt es eine Hütte, in der alle Männer untergebracht sind", erklärt Lia.
    
    "Die tun Jenny nichts?"
    
    "Was sollen sie ihr denn tun?"
    
    "Über sie herfallen?"
    
    "Wie, über sie herfallen?"
    
    "Sie zum Sex zwingen!"
    
    "Nein, nein. Die zwingen sie zu gar nichts. Du kannst es dir gerne anschauen", meint Lia.
    
    Wir werden alle drei losgebunden. Die Fesseln an den Handgelenken bleiben allerdings dran und wir werden weggeführt. Jenny und Franz begleiten jeweils eine Kriegerin, die sie an den gefesselten Händen hält. Sie werden über den Platz geführt. Bei mir übernimmt Lia diese Aufgabe.
    
    Wir gehen zwischen zwei Hütten durch und erreichen eine größere Hütte, die etwas abgeschieden am Rande des Dorfes liegt. Lia geht darauf zu und schiebt den Vorhang aus Blättern zur Seite, der als Türersatz dient. Sie zieht mich hinter sich hinein.
    
    Meine Augen benötigen ein paar Sekunden, bis sie sich an die Dunkelheit gewöhnt haben. Doch dann bin ich überrascht von dem, was ich sehe. Etwa zwanzig Männer, alle im Alter zwischen achtzehn und dreißig Jahren kauern wie Vieh jeder in einer Box aus Bambusrohren und sind angebunden. Beim Eintreten von Lia zucken sie sichtlich zusammen.
    
    "Dort hinten sind zwei Plätze frei. Da können deine Freunde die Nacht verbringen", meint Lia. "Du siehst, hier sind sie sicher."
    
    "Was ist mit mir?", erkundige ich mich.
    
    "Du wirst bei mir bleiben. Ich brauche noch einige Informationen, die du mir geben wirst."
    
    "Ich kann ...
    ... dir alles über unsere Expedition erzählen. Das ist kein Problem", versichere ich bereitwillig.
    
    Über Lias Gesicht huscht ein Lächeln. Sie schaut irgendwie lausbübisch drein und hat zum ersten Mal nicht den strengen Gesichtsausdruck, wie die meiste Zeit. Sie wirkt seit unserer Ankunft sehr angespannt. Das muss etwas mit ihrer Auseinandersetzung mit der Stammesführerin zu tun haben, nehme ich an.
    
    ---
    
    "Komm mit!", befiehlt sie.
    
    Lia gibt den Kämpferinnen ein Zeichen in Richtung der leeren Boxen und gibt ihnen zu verstehen, dass Franz und Jenny dort untergebracht werden sollen. Sie dreht sich um, ergreift meinen Oberarm und will die Hütte verlassen. Dabei zieht sie mich neben sich her.
    
    "Könntest du mir nicht die albernen Fesseln abnehmen?", frage ich.
    
    "Weißt du was los ist, wenn du abhaust? Das kann ich unmöglich riskieren."
    
    "Wohin soll ich denn laufen. Ich weiß nicht wo ich bin, ich weiß nicht wie ich wegkomme und ich weiß auch nicht, wohin ich laufen sollte. Eines kann ich dir versichern, hätte ich wirklich gewollt, hätte ich dich schon lang überwältigen können, mehrmals sogar. Aber erstens bin ich ein friedliebender Mensch und zweitens weiß ich genauso gut wie du, dass eine Flucht keinen Sinn hätte. Ich bin garantiert kein Selbstmörder", versichere ich.
    
    "Du bist auf jeden Fall ehrlich", antwortet sie.
    
    Lia schaut mich einen Augenblick skeptisch an. Sie scheint zu überlegen. Plötzlich gibt sie sich einen Ruck und nimmt mir tatsächlich die Fesseln ...
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