Meine Amazone
Datum: 27.09.2021,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
... Sensation.
Das Geld ist nicht gerade üppig, aber es reicht für eine Expedition, die aus drei Leute besteht. Ich habe beschlossen Jenny mitzunehmen. Sie ist eine Kollegin und hat mir einen Großteil der neuen Informationen zugetragen. Wissenschaftlich ist sie mir eine Spur voraus, hat jedoch keine Erfahrung in der Finanzierung, Zusammenstellung und Organisation einer Expedition. Mit im Boot ist auch Franz. Er ist ein guter Bekannter, der handwerklich sehr begabt ist und, der viel in der Welt herumgekommen ist. Er war auch schon im Amazonasgebiet und kennt die dortigen Verhältnisse. Seine Fähigkeiten dürften uns im Urwald, fernab jeder Zivilisation gute Dienste leisten. In genau einem Monat soll es losgehen.
Ich hätte mir die Beratung und die Unterstützung des Rektors sehr gewünscht. Mit dem Rückhalt der Universitätsführung wäre das Ganze noch eine Spur offizieller und automatisch auch seriöser gewesen. Doch offenbar scheint ihm das Thema zu wenig ernsthaft zu sein. Seien Zustimmung wäre von Vorteil gewesen, aber ich schaffe es auch ohne. ---
Wir sind bereits seit drei Wochen im Amazonasgebiet unterwegs. Unsere Gesichter sind von den Strapazen gezeichnet. Vor allem die beschwerlichen Fußmärsche durch den Regenwald, die Hitze und die fast unerträgliche Luftfeuchtigkeit machen uns schwer zu schaffen. Auch die Insekten plagen uns. Jenny ist seit ein paar Tagen unausstehlich. Sie ist gereizt und die ganze Zeit nur am Nörgeln. Es ist schon interessant, wie sich Menschen ...
... unter Belastung verändert.
Wir sind auf dem Weg zu dem Bereich des Urwaldes, wo unseren Informationen zufolge, immer wieder unbekannte, kampfbereite Frauen gesichtet worden sein sollen. Zunächst sind wir mit einem Boot den Amazonas und dann einen Nebenfluss hinaufgefahren. Allein das dauerte zwei Wochen und war unglaublich langweilig. Wir waren zum Nichtstun auf dem Wasser verdammt. Dafür wurden wir von Mücken und anderen Viechern fast aufgefressen. Auf dem langsam dahintuckernden Boot waren wir für die Bestien eine leichte Beute. Doch alles in allem, sind wir ganz gut vorangekommen. Das Boot war ausreichend groß und wir brauchten nicht viel zu tun. Es hieß einfach nur abwarten und geduldig dahintuckern.
Nach zwei Wochen hat sich die Situation schlagartig geändert. Seit etwa zehn Tagen sind wir mit einem kleineren Boot auf einem viel schmaleren Fluss unterwegs. Wir kommen nur ausgesprochen langsam voran. Wir sind mit der Nussschale allein und auf uns selbst gestellt. Immer wieder gibt es im Fluss unpassierbare Stellen. Entweder es liegen Bäume quer über dem Wasser oder an einer breiten Stelle ist das Wasser nicht tief genug, um mit dem Boot weiterfahren zu können.
An solchen Stellen müssen wir das Boot dann zu Fuß an eine Stelle weiter flussaufwärts bringen, wo der Fluss wieder befahren werden kann. Das heißt, wir müssen in diesen Abschnitten das Boot tragen. Das ist unglaublich beschwerlich, da vor allem die Ausrüstung einiges wiegt. Wenn der Regenwald nicht bis direkt ...