1. Seltsame Tage Teil 01


    Datum: 15.10.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bysuesse_Alexandra

    ... nicht gefragt."
    
    „Wir können doch hier nicht Wochenlang rum sitzen und Kaffee trinken."
    
    Frank schaut aus, als würde er sehr angestrengt nachdenkt. Besser gesagt, Mia schaut nachdenklich aus. Ich sollte mich vielleicht daran gewöhnen, dass Frank die nächste Zeit eben nicht Frank, sondern Mia ist. Irgendwie habe ich mich doch sehr schnell mit dieser Situation abgefunden.
    
    Plötzlich kommt mir eine Idee, wie ich die jetzige Situation zu meinen Gunsten nutzen kann und versuche in Gedanken schon mal alles dafür zu ordnen.
    
    „Ich weiß was."
    
    Frank, also Mia schaut mit hochgezogenen Augenbrauen.
    
    „Erinnerst du dich an die Rothaarige in Abteilung 2?"
    
    Mia nickt, schaut aber noch immer etwas verwirrt.
    
    „Ich geh als Praktikantin zu uns in die Firma und versuche was über sie raus zu finden. Es geht die Runde, dass sie Bi ist und in diesem Körper sollte das doch ein Leichtes sein ihr was zu entlocken."
    
    Mia schaut noch immer etwas komisch und wartet wohl auf Details. Die kann ich ihr liefern. Ich erkläre, dass ich Morgen einfach ins Büro fahre und behaupte, dass Micha, also ich, mir ein Praktikum angeboten hat. Dementieren kann ich es ja momentan nicht.
    
    „Was willst du denn damit erreichen?" fragt Mia weiter nach.
    
    „Entweder ich finde was raus, was ich später verwenden kann oder ich schaffe es endlich bei ihr zu landen. Das versuche ich ja schon eine ganze Weile und sie lässt mich immer wieder abblitzen."
    
    „Und du meinst das funktioniert?"
    
    „Warum denn nicht? ...
    ... Und wenn nicht, hab ich sicher Spaß weil ja keiner weiß, wer ich bin."
    
    „Oder du findest raus, dass dich alle für einen Arsch halten..." wirft Mia noch ein.
    
    Das könnte wohl so sein, denn ich habe mir ja nicht nur Freunde in der Firma gemacht. Gerade dort, in Abteilung 2 könnte das gut sein, dass man nicht sonderlich gut auf mich zu sprechen ist. Immerhin habe ich die letzten 2 Großprojekte an mich gerissen, wodurch dort nur ein paar Supermärkte zum Projektieren übrig blieben.
    
    „Also wer mich für nen Arsch hält, kann ich mir schon denken. Aber stören tut mich das nicht wirklich." Wiegle ich den Einwand ab.
    
    „Und was, wenn du was rausfindest, was du lieber nicht rausgefunden hättest?" fragt Mia weiter.
    
    „Was denn?"
    
    „Vielleicht, dass der Spitzname bei ihr mehr als nur Zufall ist."
    
    „Versteh ich nicht."
    
    „Vielleicht ist nicht nur ihr Spitzname Mike, sondern sie ist auch ein Mike. Was dann?"
    
    „Dann weiß ich, dass ich mich nicht länger an sie ranmachen muss." Gebe ich Schulterzuckend zu verstehen.
    
    „Und wenn ihr schon voll dabei seid, wenn du es bemerkst?"
    
    „Denn brech ich das eben ab. Meine Güte bist du Negativ eingestellt. Die Situation ist jetzt eben so und, ich zumindest mache das Beste draus. Du kannst ja gerne die Zeit daheim absitzen."
    
    „Habs verstanden. Bin halt etwas überfordert mit der Situation."
    
    Wir schlürfen ein paar Minuten weiter an unseren Kaffee und starren uns stumm an. Ich mustere Mia dabei genau wie sie mich betrachtet von Kopf bis zu ...
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