1. Eine Erektion für die Ewigkeit


    Datum: 25.10.2021, Kategorien: Anal Autor: byDingo666

    ... Idiot."
    
    „Schon gut, schon gut."
    
    „Sie sind böse." Er seufzte, als würde dies das Gewicht seiner Last nur weiter erhöhen. „Geschieht mir recht."
    
    „Nein!", protestierte sie, etwas verwirrt, und wandte sich um. Er ließ seine Hände fallen wie tote Gewichte und starrte sie an, offenbar ähnlich verdutzt über den Gesprächsverlauf wie sie. Dann lächelte er, und plötzlich wirkte sein Gesicht offen und jung, ja geradezu kindlich.
    
    „Wissen Sie was? Ich lade Sie auf einen Kaffee ein. Bitte gestatten Sie mir, mich damit für mein ungebührliches Benehmen zu entschuldigen."
    
    Sie lächelte unwillkürlich zurück. In automatischer Resonanz, und auch wegen seiner altmodischen Wortwahl. Seine Pupillen öffneten sich leicht. Die Temperatur im Raum stieg um zwei Grad an.
    
    „Rudolf Groß." Er streckte ihr die rechte Hand hin. „Rudi, für meine Freunde. Aus Fürth."
    
    „Susanne", murmelte sie und schüttelte ihm die Hand. „Susanne Bicking. Ich komme aus Mühldorf."
    
    „Ah." Seine Augen leuchteten auf. „Sie fahren auch extra nach München, um ins Museum zu gehen?"
    
    „Ja. Sie auch?"
    
    „Aber sicher!"
    
    Zehn Minuten später saßen sie über Eck an einem Tischchen im Museumscafé. Hinter ihnen hingen die Plakate vergangener Ausstellungen, vor ihnen standen zwei leere Cappuccinotassen. Die vom Mobiliar erzwungene Sitzordnung erzeugte eine Nähe, die Susanne anfangs unangenehm war.
    
    Aber Rudi machte nicht den geringsten Anstalten, ihr irgendwie näher zu kommen. Er trug sogar noch seine Jacke. Dieser ...
    ... Panzerschutz musste wichtig für ihn sein, denn ihm war durchaus warm, wie glitzernde Schweißtröpfchen auf seiner Stirn anzeigten. Nur den Reißverschluss hatte er beim Hinsetzen geöffnet.
    
    Dafür war der Mann ein fantastischer Zuhörer. Er hatte das Kinn auf einen Arm gestützt und lauschte so konzentriert auf ihre Worte, als hinge sein Leben davon ab. Susanne fühlte ein leichtes Schwirren im Kopf. Sie hatte ihm nicht nur von ihrer Schule, von den Kollegen und von ihrer kleinen Wohnung erzählt, sondern auch von ihrer Mutter, von ihrem letzten Freund -- Johannes, dem Verräter! -- und von ihrer Katze Tipsy, die letztes Frühjahr gestorben war. Dieses eigentümlich ziehende Gefühl in ihrem Magen -- kam das von den tiefbraunen Augen, die sie unverwandt ansahen, von dem Knie, das immer wieder gegen ihres stieß, oder von dem verständnisinnigen Nicken, mit dem er ihre Worte immer wieder quittierte?
    
    „Jetzt rede ich schon wieder so viel", lachte sie scheu. „Was ist mit Ihnen?"
    
    „Da gibt es nicht viel zu berichten." Er blickte auf seine verschränkten Hände. „Ich bin technischer Ingenieur und Experte für Strömungsüberwachung. Oft bin ich im Ausland unterwegs. Ich werde als Spezialist gerufen, wenn es in großen chemischen Anlagen Probleme mit den Rohrsystemen gibt. Das ist ganz interessant, so herum zu kommen."
    
    „Ist das nicht belastend für ihre Familie?", wagte sie sich vor.
    
    Er schnaubte wieder, ein Laut wie eine Grabinschrift. „Ich habe niemand." meinte er still und ohne sie ...
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