1. Ihr erster Kuss kam nicht von ihm 01


    Datum: 03.11.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byponygirlie

    ... hatte ein Stipendium der Begabten-Stiftung erhalten. Ihre Eltern hatte ungern Mathematik-Lehrerin akzeptiert mit Studium in Vechta, wenn sie Theologie als Nebenfach für das Lehramt machen würde. Als Lehrerin konnte sie sich für lange Zeit beurlauben lassen, sobald sie schwanger wurde.
    
    Hier kam Aniela nun ins Spiel. Ihre Ausbildung in Vechta und Veronikas Studium in Vechta mit einer gemeinsamen Wohnung für sie beide war der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich alle der Erwachsenen Eltern und Großeltern (ihre Oma) einigen konnten. Veronika war ursprünglich nicht gerade begeistert von der Idee. Sie wollte eigentlich in Aachen, Bonn oder Berlin studieren -- und das nur in Mathe, nicht im Lehramt! Dazu war Aniela ihr zu sportbetont und zu wenig intellektuell. Mit anderen Worten, Veronika fand sie zu dumm, dachte sich Ani, als sie den Streit unfreiwillig mithörte.
    
    Schön, Aniela war von Veronika auch nicht begeistert. Die war ein richtiger Bücherwurm, der für die Natur nichts übrighatte. Ani fiel die Decke auf den Kopf, wenn sie nicht mindestens eine Stunde in der Natur laufen konnte. Für Veronika war laut ihren Klassenkameraden der Weg zum Supermarkt zu viel, wenn es regnete! Kein Wunder - weil es heiß, dass sie so pummelig war, dass die fünfzig Stufen hoch zum Supermarkt eine Herausforderung für sie waren.
    
    Ihr jeweiliger Kleidungsstil und Musikgeschmack waren nicht geeignet, eine große Harmonie zu erzeugen. Aniela war so der Jeanstyp mit Rockmusik im Kopf und ...
    ... Veronika die im Folklorelook samt Spitzensäumen sowie die mit ihrer Geige mit Repertoire Klassikmusik.
    
    Ein erster Schritt auf dem Weg zum Traumprinzen
    
    Ich war optimistisch, was das kommende Jahr betraf. Endlich war ich weg aus dem Ort, wo jeder mich nur als ‚Brillenschlange' kannte. Endlich war ich weg von den Diskussionen, ob ich mich mit Cousin Andrej verloben sollte. Ich war zuversichtlich, dass ich meinen Seelenverwandten im Mathestudium finden würde. Ein Mann, der mich verstehen würde wie kein anderer. Es musste ja kein Prinz im Sinne von einem Adonis sein, aber einer der mich verstand -- und keiner von den blöden Machos, für die es nur Fußball und Raufen gab -- und sonst war nichts in deren Birne.
    
    Aniela war in vielen Punkten das genaue Gegenteil von mir selber. Die war groß, sportlich und hatte einen athletischen Körperbau. Sie hatte Augen wie ein Adler und tiefblaue Augen unter ihren kurzen, blonden Haaren. Sie hatte eine Alt-Stimme und sprach langsam.
    
    Ich war klein, unsportlich und hatte Babyspeck, womit mich alle neckten, wenn sie freundlich waren. Ich war extrem kurzsichtig, ergo Brillenträgerin mit sehr, sehr dicken Gläsern. Ich hatte smaragdgrüne Augen unter meinen langen schwarzen Haaren. Ich war eher zurückhaltend und meine Stimme war ein lupenreiner Sopran, so hatte es der Chorleiter gesagt.
    
    In dem Wohnungsblock in Vechta gab es nur ganz alte Senioren, die schon ewig dort wohnten und ganz junge Studenten oder Azubis, die sich nichts Besseres leisten ...
«1234...15»