1. Die Flugbegleiterin


    Datum: 16.11.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... dritte Tag unseres Urlaubs, noch 6 davon liegen vor uns. Ich will nichts Falsches sagen, die Stimmung nicht kaputt machen. Ich habe Gefühle für sie, soviel ist sicher. Aber ich habe auch Angst, zu sehr hat mich die Trennung verletzt, der Stachel sitzt noch tief. Ich drehe meinen Kopf und prüfe, ob die Antwort auf ihrer Frage nicht vielleicht doch plötzlich an der Decke aufgetaucht ist. Natürlich nicht, aber eine Antwort bin ich ihr schuldig.
    
    "Ich weiß es auch nicht genau. Fakt ist, ich habe Gefühle für dich. Mit dir ist alles so schön und fühlt sich so richtig an. Schon im Flugzeug hast du mir den Kopf verdreht. Ich würde mir wünschen, dass wir nach dem Urlaub mindestens beste Freunde bleiben, wenn nicht sogar mehr." Nach einer kurzen Pause ergänze ich:
    
    "Der Stachel meiner Trennung sitzt noch tief. Ich weiß nicht, ob ich mich schon wieder auf eine Beziehung einlassen kann. Verstehst du? Du bist eine wunderbare Frau. Es wäre ein Traum, jemanden wie dich als meine Partnerin zu haben. Niemals hätte ich gedacht, dass mal eine so hübsche Frau an meiner Seite sein würde." "Ja, das verstehe ich. Lass uns einfach die 6 Tage noch genießen. Aber ich möchte das du weißt,
    
    dass ich auch Gefühle für dich habe." Sie springt aus dem Bett in Richtung Bad. Gerade noch sehe ich, dass sich ihre Augen mit Tränen gefüllt haben. Habe ich sie doch verletzt mit meiner Antwort? Hatte sie mit mehr gerechnet? Ich lasse sie für den Moment allein, halte ich in diesem Moment für das ...
    ... Richtige.
    
    Fast zwanzig Minuten dauert es, bis sich die Tür vom Bad wieder öffnet. Sie hat geduscht und sich Strandfertig gemacht. Aber ich kann an ihren roten Augen sehen, dass sie geweint hat. Ich gehe auf sie zu, will sie in den Arm nehmen. Sofort hebt sie abwehrend ihre Arme vor die Brust. "Ne komm lass mich." schiebt sich mich zurück. "Ich möchte heute auch allein an den Strand." ergänzt sie mit traurigem Unterton in der Stimme. "Das wars dann wohl mit uns. Ich habe nicht die richtigen Worte gefunden." schießt es mir durch den Kopf. Sie schnappt sich ihre Strandtasche und ein großes Handtuch, schiebt sich ihre dunkle Sonnenbrille in die Haare, und verschwindet mit schnellen Schritten den Holzsteg entlang.
    
    Das war wie eine Ohrfeige für mich. Gerade noch zärtlichen, liebevollen Sex, und kurze Zeit später sind tief dunkelblaue Gewitterwolken aufgezogen. Enttäuscht und in mich gekehrt falle ich auf das Bett zurück. Die Lust auf Strand oder sonstige Aktivitäten ist mir gänzlich vergangen. Was sonst nicht so oft passiert geschieht jetzt, ich kann meine Tränen auch nicht zurückhalten. Erst der Schock, dass mir meine Traumfrau über lange Zeit Hörner aufgesetzt hatte, dann die unvermeidbare Trennung, und jetzt die nächste Schelle nach diesem wunderschönen Start in den Urlaub. Das ist auch für einen gestandenen Mann wie mich einfach zuviel.
    
    Sonderbares Kribbeln macht sich im Magen breit. Wilde Gedanken beschäftigen mich. Was macht sie gerade? Lässt sie sich von einem anderen den Rücken ...
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