1. New York, New York


    Datum: 03.08.2018, Kategorien: 1 auf 1, Autor: dani69

    ... allem Anschein nur aus einer Hauptstraße, einigen Tankstellen und Motels zu bestehen scheinen. Das Lokal war im Stile einer Western Bar eingerichtet, mit Sägespänen und alten Holztischen und Stühlen. An der Wand hingen Bilder, die Szenen aus dem Wilden Westen zeigten. Lukas hatte nicht zu viel versprochen, daß New York Strip Steak das ich bestellte, war deliziös und das ribeye meines Begleiters schmeckte genauso köstlich. Dazu gab es Folienkartoffel und Salat.
    
    "Du weißt schon so vieles von mir, und du hast bisher kaum etwas von dir erzählt" sagte er nach dem opulenten Essen während des Kaffees. "Ist es nicht meistens so, daß die Männer immer jede Menge von sich erzählen, und die Frauen zunächst nur zuhören? Ich habe mal irgendwo gelesen, daß dies ein altes Ritual ist, wenn sich eine Frau und ein Mann sich gerade kennenlernen." antwortete ich ihm. "Das kann nur in einem Frauenmagazin gestanden haben" meinte er mit gespielter Empörung. Ich erzählte ihm von meiner Familie , von der zerbrochenen Beziehung zu P. und von meinen ersten Tagen in NY. Er war ein aufmerksamer Zuhörer und anders als die meisten anderen Männer , die ich bis jetzt kennengelernt hatte, schien er sogar gerne zuzhören, mit ehrlichem Interesse. Bei den meisten Männern, mit denen ich bisher ausging, hatte ich irgendwie immer das Gefühl, sie spielten nur den Einfühlsamen, um mich irgendwie ins Bett zu kriegen.
    
    Als wir bezahlen wollten, bestand Lukas darauf , mich einzuladen. Ich wollte es zunächst ...
    ... eigentlich nicht, denn es war immer eines meiner Prinzipien, für mich selbst zu bezahlen. Die Typen sollten nicht glauben, nur weil sie einen einluden, irgendwelche Ansprüche stellen zu können. "Kommt ja gar nicht in Frage, du hast mich heute vor einem langweiligen Tag vor dem Fernseher oder noch schllimmer, vor meinem Schreibtisch bewahrt. Außerdem geht das auf das Spesenkonto. Also lade eigentlich nicht ich dich ein, sondern meine Firma. Und die haben so viel Geld, daß du keine Gewissensbisse deswegen bekommen mußt. Also sag schon ja", sagte er charmant, aber doch bestimmt.
    
    "Na, wenn es so ist, kann ich wohl kaum ablehnen." entgegnete ich ihm. Als wir in die Stadt zurückfuhren, war es längst stockdunkel und die Lichter der riesigen Metropole an der Ostküste waren von der Straße aus gesehen ebenso faszinierend wie beim Anblick aus meiner neuen Wohnung mit ihren riesigen Fensterfronten. Lukas schien sich hier wirklich hervorragend auszukennen, denn selbst als wir eine Umleitung fuhren mußten, wußte er eine noch schnellere Route. "Ich muß ja verrückt sein, da sitzt die tollste und hübscheste Frau von ganz NY neben mir und ich Esel habe keine bessere Idee, als eine Abkürzung zu fahren", meinte er da mit einem gehörigen Schuß Selbstironie. Ich hatte schon vielerei derartige Komplimente gehört und eigentlich reagierte ich darauf eher mit Zurückhaltung, aber aus seinem Mund klang es so ehrlich und ohne jeden Hintergedanken. Er schien meine Gedanken zu erraten, denn er ...
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