1. New York, New York


    Datum: 03.08.2018, Kategorien: 1 auf 1, Autor: dani69

    ... ein Kompliment. "Warum sagen wir nicht du zueinander, so weit sind wir im Alter nicht auseinander" schlug ich vor. "Gerne Marietta, aber mit meinen 31 Jahren muß ich dir doch schon wie ein Grufti vorkommen", meinte er fast entschuldigend. "Was sind schon 9 Jahre, Lukas, meine Eltern sind 12 Jahre auseinander und haben es zu keinem Zeitpunkt bereut. Entscheidend ist nur, daß man zueinander paßt, das Alter ist da absolut sekundär," beruhigte ich ihn gleich. Das Boot legte am pier der liberty island an und wir machten uns auf den Weg, in ihrem inneren nach oben zu steigen. Wir mußten etwa 20 Minuten anstehen, bevor wir nach oben gehen konnten. Das schöne Wetter hatte viele Touristen herausgelockt und so war es wie bei den meisten Sehenwürdigkeiten in Amerika auch: Stay in line and wait.
    
    Als wir die vielen Treppen nach oben gestiegen waren, hatten wir durch die Strahlenkrone der Riesenstatue einen herrlichen Blick über den Hudson auf die atemberaubende Skyline. "WTC, Chrysler building, Empire State, RCA ..." erklärte Lukas und zeigte mit der Hand hinüber auf den Wald von Hochäusern. Er erzählte mir, daß er durchschnittlich bestimmt 3 Monate im Jahr in NY lebt und es schon wie ein zweites zuhause für ihn geworden war.Er arbeitete für ein großes , weltbekanntes Pharmaunternehmen und war deshalb viel unterwegs, auf Kongressen und Vorträgen. In NY arbeitete er in einer Filiale seines Arbeitgebers hauptsächlich an Versuchsreihen, die in einem Speziallabor aufgebaut ...
    ... wurden.
    
    Nachdem wir mit dem Boot wieder zurückgefahren waren, schlug er vor, nach coney island zu fahren, diesen Vergnügunspark auf einer kleinen vorgelagerten Insel. Wir fuhren mit der Achterbahn, spazierten an den Verkaufsständen vorbei und aßen den besten hamburger, den ich bis dahin gegessen hatte. Ich fand ihn immer sympathischer und mit seiner ausgeglichenen , etwas distanzierten Art stellte er einen beruhigenden Gegenpol zu dem hektischen Leben dieser Stadt und ihrer Menschen dar. Ich war zwar erst wenige Tage hier, doch es war offensichtlich, daß die Mehrzahl der Bewohner immer irgendwie auf der Jagd nach etwas war, sei es beruflicher Erfolg oder aber nach neuen Erlebnissen und Erfahrungen.
    
    Man mußte sich erstmals an das Tempo dieser Stadt gewöhnen und es hatte mir den Eindruck, daß wer dies nicht imstande wäre zu tun, würde von ihr früher oder später wieder ausgespien werden. Als es begann , dunkel zu werden, fuhren wir zurück zu der Anlegestelle der Ausflugsboote, wo Lukas sein Auto geparkt hatte. Wir wollten noch etwas essen gehen und so fuhren wir mit seinem Buick, den ihm sein Arbeitgeber ebenso wie die Wohnung in Queens zur Verfügung stellte, etwas nach außerhalb der Stadt. Lukas kannte dort ein kleines Steakhouse und er versprach mir, daß es dort die besten Steaks weit und breit geben würde. Wir fuhren etwa eine dreiviertel Stunde, bis wir in eine kleine Ortschaft namens Axton in New Jersey kamen.
    
    Eine typische amerikanische Kleinstadt an einer Schnellstraße, die ...
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