1. Freya


    Datum: 26.11.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... sage ich leise unter Schluchzen. Ich hoffe, sie kann mich, dort wo sie jetzt ist, noch hören.
    
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    "Vater, das Geld reicht beim besten Willen nicht aus. Ich habe keine Ahnung, wie wir das schaffen sollen. Die Schulden sind immens."
    
    "Ich weiß."
    
    Er klingt niedergeschlagen. Mir ist klar, er weiß nicht mehr ein noch aus. Er hat resigniert. Ich sitze mit meinem Vater im Garten des kleinen Häuschens, das wir bewohnen. Heute ist ein Brief von der Bank gekommen. Wenn wir nicht innerhalb von zwei Wochen die Schulden begleichen, wird unser Zuhause zwangsversteigert.
    
    Mutters Krankheit hat uns immens viel Geld gekostet. Doch was hätten wir denn tun können? Wir mussten alles in unserer Macht stehende unternehmen, um Mutter zu helfen - auch wenn es am Ende nichts gebracht hat. Hätten wir es nicht getan, würden wir uns das ein Leben lang vorwerfen.
    
    Mein Vater blickt hilflos in meine Richtung. Allerdings geht sein Blick durch mich hindurch. Er ist ein einfacher Mann und, wie Mutter am Sterbebett gesagt hat, er wird es niemals allein schaffen, für die Familie zu sorgen. Das ist auch mir bewusst. Doch wie soll eine 18-jährige das schaffen, was ein erwachsener Mann nicht in der Lage ist? Das ist doch eine Mammutaufgabe. Die Verantwortung für meine drei Geschwister lastet nun auf meinen Schultern. Dabei bin ich ganz sicher noch nicht bereit für eine solche Last. Aber was soll ich denn machen? Ich habe meiner Mutter ein Versprechen gegeben und ich werde es halten.
    
    "Wo sollen ...
    ... wir denn hin?", jammert Vater.
    
    "Keine Ahnung", antworte ich traurig. "Vielleicht geschieht ja doch noch ein Wunder."
    
    "Ein Wunder?".
    
    Nach dem Tod unserer Mutter wäre es für meine drei Geschwister ein herber Schlag, wenn wir nun auch noch das Haus verlassen müssten. Das muss ich unbedingt verhindern! Aber wie?
    
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    Ich sitze allein im Wohnzimmer. Meine Geschwister habe ich zu Bett gebracht und Vater hat sich in sein Zimmer zurückgezogen. Der Tod meiner Mutter und der Brief der Bank haben seinen Lebenswillen gebrochen. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.
    
    Ich habe mein Gesicht in die Hände vergraben und weine. Wie soll ich das nur schaffen? Das Leben ist so unfair! Die Tränen sickern durch meine Finger hindurch und bilden an der Unterseite der Hände Tropfen, die hinab in meinen Schoß fallen. Ich weine leise vor mich hin. Endlich bin ich allein und kann ich meiner Verzweiflung freien Lauf lassen. Doch jammern und klagen bringt uns nicht weiter.
    
    "Ich muss etwas unternehmen!", sage ich laut zu mir selbst.
    
    Ich wische entschlossen die Tränen aus meinem Gesicht und gehe an den alten Computer. Es grenzt an ein Wunder, dass dieses Museumsstück immer noch funktioniert, aber einen neuen konnten wir uns schon lange nicht mehr leisten. Ich will einen Job suchen. Egal was, ich muss das Studium abbrechen und mir einen Ganztagsjob suchen. Ich hoffe, dass ich die Bank damit überzeugen kann, das Haus nicht zu versteigern. Sie muss mir die Möglichkeit einräumen, die ...
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