1. Freya


    Datum: 26.11.2021, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    ... Schulden langsam abzubezahlen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass ich ein monatliches Einkommen vorweisen kann. Und das ist nur möglich, wenn ich einen sicheren Arbeitsplatz habe.
    
    Alles wird gesucht: Kranfahrer, Ingenieure, Lageristen und noch einiges mehr. Eine passende Stelle für mich jedoch scheint es nicht zu geben. Immer verzweifelter scrolle ich die Arbeitsangebote nach unten. Mir wird mit Schrecken bewusst, dass ich dem Ende der Annoncen immer näherkomme und immer noch ist nichts dabei war, das auch nur ansatzweise für mich gutgehen würde.
    
    Ich bin schon fast ganz unten, da fällt mir eine Anzeige ins Auge: "Geile Fickstuten für tabulose Feste gesucht. Sehr gute Bezahlung".
    
    Schockiert betrachte ich diese wenigen Worte. Noch nie habe ich eine auch nur ansatzweise vergleichbare Annonce gelesen. Ist es wirklich möglich, dass Männer bei Festen ihrem sexuellen Verlangen derart freien Lauf lassen? Kann es sein, dass man bei der Suche nach willigen Mädchen, so offen darüber spricht? Ich will ja nicht abstreiten, dass es derartige Feste schon immer gegeben hat. Die Reichen kommen da auf die schrägsten Ideen, um ihre Macht unter Beweis zu stellen. Doch bisher wurde bei Annoncen dieser Art doch immer sehr fantasievoll umschrieben, was gesucht wird. In diesem speziellen Fall dagegen wird gerade heraus gesagt, was Sache ist.
    
    Ich scrolle weiter und hoffe, doch noch etwas Passendes zu finden. Aber immer noch nichts. Ich bin ...
    ... schon kurz davor, die Seite zu schließen, da kommt mir noch einmal diese eindeutig zweideutige Annonce in den Sinn. Ich stelle mir diesmal ernsthaft die Frage, ob das nicht doch die Lösung für mein Problem sein könnte. Es ist nur so ein Geistesblitz, aber er setzt sich irgendwie in meinem Hirn fest.
    
    "Ich bin doch keine Hure", sage ich zu mir selbst.
    
    Trotz der Ablehnung, die ich gegen den Gedanken habe, ziehe ich es tatsächlich in Erwägung, mich zu melden. Ich bin von mir selbst schockiert, dass ich auch nur mit dem Gedanken spiele. Allein schon zu überlegen, ob ich das könnte, verstößt gegen alles, was mir bisher heilig war. Aber kann ich es mir erlauben, wählerisch zu sein?
    
    "Und was ist, wenn es der einzige Weg ist, genügend Geld aufzutreiben?"
    
    Habe ich mir diese Frage tatsächlich laut gestellt? Mit Sorge bemerke ich, dass ich mich immer stärker mit diesem Thema befasse und immer mehr mit dem Gedanken spiele. Meine Überlegungen drehen sich inzwischen verstärkt um die Frage, ob ich so einen Job machen könnte. Ich komme zunehmend zur Überzeugung, dass wohl nur in diesem Gewerbe die Verdienstmöglichkeiten groß genug sind, damit ich es doch noch schaffen könnte, die Schulden zu tilgen. Mir ist aber gleichzeitig auch bewusst, dass es für mich ein unglaublicher Schritt wäre. Es würde mich unglaubliche Überwindung kosten und ich dürfte meiner Familie kein Wörtchen davon verraten.
    
    Etwa geschlagene Stunde sitze ich grübelnd vor dem Bildschirm. Ich bin hin- und hergerissen. ...
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