K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 10
Datum: 16.12.2021,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
38 Maximilian und Mira
Auch Maximilian hatte den startenden Hubschrauber beobachtet und ihn für Sekunden nachblicken können, wie dieser nach Westen hin abflog. Dann verdeckte das Seitengebäude die weitere Sicht auf den Helikopter und er blieb mit sich und seiner Sorge um Wanda allein.
Mira trat aus dem Fahrstuhl heraus, kam zu ihm ans Fenster und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. Eine ungewöhnliche Geste von dieser Frau, die ihn bisher doch eher gemieden hatte.
„Ich spüre die Bindung zwischen euch, das imponiert mir. Ihr liebt euch, oder?"
Maximilian nickte, erwiderte aber nichts.
„Wanda hasst mich dafür, dass ich Manuel in diese Gefahr gebracht habe. Und das kurz nachdem ich endlich einen Draht zu ihr gefunden hatte. Scheiße, ich habe es wohl endgültig verbockt bei ihr."
„Hilf den Jungen. Du scheinst sehr gute Beziehungen zu haben. Das wird Wanda reichen."
Mira blieb nachdenklich.
„Da gibt es etwas, worüber ich mit dir sprechen wollte."
Maximilian wandte sich ihr zu und blickte zu ihr auf.
„Und was? Wenn es um Wanda geht, ich weiß nicht, ob ich sie so einfach umstimmen kann."
Die Menda lächelte gequält.
„Nein, das ist es nicht. Du bist Informatiker, richtig? Könntest du dir die Anlage ansehen, die deine Freundin zerstört hat? Vielleicht ist da noch etwas zu retten? Unsere ganze Verwaltung hatte darauf beruht."
Maximilian machte sich da wenig Hoffnung. Wanda konnte mit ihrem EMP unglaublichen Schaden anrichten, leerte sie doch ...
... dafür fast ihren gesamten Energiehaushalt. Unwahrscheinlich, dass die empfindlichen Transistoren solch eine Entladung überlebt haben.
„Könnt ihr nicht eine neue Anlage bauen?"
Die Menda schien sich über seine Naivität zu amüsieren.
„Die Produktion in den afrikanischen und südamerikanischen Ländern ist sehr gering. Sie decken damit vor allem ihren eigenen Bedarf. Und wir haben noch nicht die Ressourcen geschaffen, um an solch eine Herstellung überhaupt zu denken. Wir haben weder das Personal noch die Mittel, um das Notwendige zu tauschen oder zu produzieren, und improvisieren überall."
„Und ihr kommt nicht ohne aus?"
Die Menda verneinte. Unsere ganze Staatsführung besteht zum größten Teil aus Planwirtschaft. Es gibt zwar auch einen privaten Handel, doch dieser ist eher unbedeutend. Dabei haben wir uns zum großen Teil auf das Computersystem gestützt, welches weder Korruption noch Verschwendung kennt. Das hat bisher sehr gut funktioniert, doch jetzt entgleist alles und die ersten Maßnahmen unserer neuen Verwaltung tragen schon etliche faule Früchte.
Maximilians Gedanken rasten. Er hatte eine Lösung für Miras Problem, doch was würde das für ihn, die Siedler und die Rads bedeuten? Und vor allem für die Männer, die unter der Knute dieser Frauen ihr Dasein fristen mussten? Auch wenn er bisher keine auffälligen Szenen gesehen hatte, das männliche Personal musste Halsbänder tragen, die sie als Sklaven kennzeichneten und empfingen die Anordnungen der Frauen in ...