Heidi - Teil 04
Datum: 17.03.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAlexSandra
... Anfang. Es hat auch geblutet beim ersten Mal. Aber danach nie mehr!"
Klara riss die Augen auf: „Du hast mehr als einmal mit ihm geschlafen?"
„Ja, es ist sehr schön. Außerdem konnte ich ja nicht noch einmal schwanger werden. Da war es dann auch egal!"
Klara starrte sie bewundernd an. Sie saß schon so lang im Rollstuhl und hatte so wenig erlebt. Sie war aufgeklärt und wusste alles darüber. Aber niemand hatte sie bisher berührt oder mit ihr darüber gesprochen. Heidi war die erste, der sie sich anvertraute.
„Mich will niemand haben. Ich habe mit noch niemanden geküsst. Nie!" Ihr liefen die Tränen über ihr Gesicht und Heidi kam zu ihr zum Trösten.
„Wie schön warm du dich anfühlst!" sagte Klara mit belegter Stimme. „Willst du mich küssen?" Erschrocken ob ihrer eigenen Worte machte sie sofort einen Rückzieher.
„Nein. Nicht. Ich wollte das nicht sagen."
Heidi presste ihr ihren Zeigefinger auf die Lippen. Sie streichelte Klaras Gesicht. Ihre langen blonden Haare hingen wie bei einem Schulkind mit Schleife herab. Ihre traurigen blauen Augen, die kleine Stubsnase, der blasse, zusammengepresste Mund. Sie war wirklich schön und Heidi spürte viel Liebe in diesem Moment.
„Ja, Klara, ich möchte dich küssen." Und so geschah es. Ihre Lippen berührten sich zärtlich und ihre Augen klammerten sich in diesem Moment mit Blicken aneinander. Ihre Münder öffneten sich leicht. Heidi schob ihre Zungenspitze hervor. Klara zögerte unsicher. Heidis Zunge bettelte um Einlass und ...
... dann küssten sich beide Mädchen innig und spielten minutenlang mit ihren Mündern. Heidi wurde warm ums Herz. Ganz anders, als wenn sie mit Peter geküsst hatte. Kein Kribbeln, keine Erregung, einfach nur gefühlte Zuneigung. Klara schaute sie liebevoll an, als ihre Münder sich voneinander lösten.
„Das war ausgesprochen schön, Heidi!"
Es klopfte an der Tür und Fräulein Rottenmeier kam herein. Diese Betreuerin für Klara war alles andere als nett zu Heidi. Sie verachtete sie. Immer wieder machte sie abfällige Bemerkungen über Heidis Bauch, nannte sie ein Flittchen und das heranwachsende Leben einen Bastard. Sie kommandierte und dominierte die beiden jungen Frauen umher. Heidi, die bisher keine gute Schulbildung bekommen hatte, wurde von ihr als dumm abgestempelt. Sie war schnippisch und zickig. Nicht verwunderlich, dass sie auch im Alter von 45 Jahren noch keinen Mann gefunden hatte. Heidi kam erstmals der Gedanke, ob sie wohl noch Jungfrau war.
„So, die Damen, hinsetzen jetzt. Was stehen Sie überhaupt so dich an Fräulein Klara?"
„Fräulein Klara wollte das Baby strampeln spüren!"
„MUMPITZ!" Die Rottenmeier verzog das Gesicht. „Widerlich!"
„Setzen Sie sich, ich möchte Fräulein Klara nun weiter lehren. Schließlich soll sie demnächst die Reifeprüfung ablegen!"
Und so begann die mittägliche Tortur. Nur auf Anweisung von Herrn Dr. Sesemann war Heidi bei diesen Unterrichtsstunden dabei. Sie verstand oftmals nicht, worum es ging. Herr Sesemann hatte es aber als sinnvoll ...