Martina und Joachim 05
Datum: 22.04.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfutec
... ja alles gar nicht gut! So fingen also unsere Vorsätze an, nichts von unserer Beziehung nach draußen dringen zu lassen! Ich gab ihr die Wäsche. Sie musste einfach etwas gemerkt haben, Mütter sehen ja sowieso immer alles. Aber sie sagte nichts, und mein Vater war mit seinem Handy beschäftigt.
Beim Kaffee erzählten sie von ihren Freunden, was mich ehrlich gesagt überhaupt nicht interessierte, weil ich mit meinen Gedanken ganz woanders war. Was sollte ich sagen, wenn sie mich fragten, was ich am Wochenende gemacht hätte? Sollte ich schwindeln, etwas von einer Freundin, die ich besucht hätte, erzählen -- mit einem riesigen darauf aufbauenden Lügengebäude? Oder am Ende die Wahrheit sagen? Wie würden sie reagieren, wenn ich ihnen berichten würde, dass ich mit einem Lehrer was angefangen und zur Eröffnung gleich ein Wochenende bei ihm gewohnt hätte?
Aus einem mir unerfindlichen Grund fragten sie nicht. Bei meinem Vater war mir das klar, er lebte so ein bisschen parallel zu uns, aber bei meiner Mutter war das anders. Vielleicht fragte sie bewusst nicht nach, weil sie etwas ahnte und mich nicht in Verlegenheit bringen wollte. Jedenfalls war ich froh, als ich mich endlich mit einem Verweis auf notwendige Vorbereitungen für die Schule auf mein Zimmer nach oben verziehen konnte.
Es dauerte nicht lange, und es klopfte. Mama steckte den Kopf durch die Tür und fragte: "Darf ich stören?" „Klar, komm rein." Mein Herz klopfte bis zum Hals. Ich befürchtete, dass es jetzt ernst ...
... würde.
Sie fiel auch gleich mit der Tür ins Haus. Ich hatte gar keine Chance. „Jetzt rück' schon raus mit der Sprache. Wer ist es? Kenn ich ihn?"
Ich muss rot wie eine Tomate geworden sein. „Ja ... es ... ich -- ach, das ist nicht so einfach!" Ich vergrub meine Gesicht in den Händen.
„Herrje, so kompliziert? Wenn du Probleme hast, sag es mir. Du weiß, ich helfe dir, wo ich eben nur kann!"
Ich wusste es. Und wenn es noch vor Joachim jemanden gab, dem ich restlos immer vertrauen würde, dann war es meine Mama. Und deshalb merkte ich auch, dass ich nicht lange mit der Wahrheit hinterm Berg halten könnte.
„Ist er verheiratet? Viel zu alt? Oder Priester?" Sie setzte sich mir gegenüber auf ein Sesselchen.
Ich schaute sie an. „Versprich mir nicht zu schimpfen. Es ist nicht so schlimm wie du denkst. Es ist auch ganz plötzlich so gekommen. Oder eigentlich gar nicht. Ich hab es selbst so gewollt."
Aufgrund meines wirren Gestammels wurde sie nun doch etwas unruhig. „Mal der Reihe nach. Im Augenblick versteh ich nur Bahnhof."
Ich begann zu erzählen, und zwar von Anfang an, das heißt von der Italien-Studienfahrt an. Sie unterbrach mich nicht und begann erst zu fragen, als ich mir das Wichtigste von der Seele geredet hatte. „Er ist aber nicht DEIN Lehrer?"
„Nein, gottlob nicht."
„Und wie alt ist er?"
„Er ist gerade erst ein Jahr im Schuldienst. 27."
Sie lehnte sich zurück. „Entschuldige, wenn ich jetzt sehr indiskret bin, aber ... habt ihr ...?"
„Wir haben ...