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Unter anderen Vorzeichen
Datum: 04.05.2022, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind
... riet mir Linda nochmal billig vollzutanken und die erlaubten 2x4 Stangen Zigaretten für Kumpels mitzunehmen, dann wäre wenigstens ein kleiner Teil der Fahrtkosten gedeckt. Das Abendessen bei Linda fiel aus, weil wir vom ständigen naschen unter Tag immer noch voll waren. Wir plauderten noch etwas auf der Terrasse, teilten unsere Eindrücke. Auch hier störte mich nicht dass Linda unter dem Tisch anscheinend bewusst Kontakt unserer Füsse hielt. Das war kein Zufall, denn immer wenn ich mich etwas bewegte setzte sie sogleich nach. An diesem Abend verabschiedete sie mich im Flur mit einem flüchtigen Küsschen auf den Mund und einem langen tiefen, fast schmachtenden Blick. Bei der langen Heimfahrt wurde mir so richtig bewusst: Linda und ich verbrachten ein super harmonisches Wochenende miteinander. Sie wirkte vielleicht noch nicht ganz Glücklich, aber zumindest sehr Zuversichtlich und Zufrieden. Sie machte Pläne wie es weiter gehen könnte. Voller Elan. Sie verwöhnte mich tatsächlich wie einen Prinzen, tischte auf was die Küche hergab und bis sich die Tischplatte bog. Und für einen Moment keimte bei mir wieder das alte Gefühl von glücklicher Familie auf. Bis ich Sonntag spät abends nach Augsburg zurück kam. Erst beim Aussteigen fiel mir auf dass ich meinen Koffer bei Linda im Flur vergessen hatte. Egal, denn mich plagten nun ganz andere Befürchtungen! Ich hatte böse Vorahnungen was kommen könnte. Das war schon zu erahnen wegen den äusserst knappen und lange verzögerten ...
... Antworten auf meine SMS. Anrufe blockierte sie. Ich öffnete die Wohnungstüre und sogleich stürmte es auf mich ein. Meine Freundin tobte. "Sooo, hatte der feine Herr einen schönen Urlaub alleine?" Schon dieser schnippische Tonfall! Gleich Vorwürfe ohne jeglichen Gruß. Noch nichtmal richtig zur Türe rein, damit es ja alle Nachbarn mitbekommen. Ich hasse es. "Das war kein Urlaub. Ich war Arbeiten. Das hatte ich dir lange erklärt." "Jaja, für jeden dahergelaufenen hast du Zeit aber nicht für deine Freundin." "Das ist nicht eine Dahergelaufene. Diese Frau ist wie meine Mutter." "Blödsinn. Deine Mutter hockt in der Klapsmühle. Und die besuchst du nie!" "Müssen wir das jetzt besprechen? Ich bin wirklich Müde!" "Immer weichst du aus. Mit dir kann man nie vernünftig reden!" Es war deutlich zu merken dass sie Streit suchte. Es ging nicht um die Sache, denn die war eindeutig klar. Sie wollte unbedingt Schuld zuweisen und das letzte Wort behalten. Das war mir früher schon öfter aufgefallen, nur da konnte ich es meist abbügeln. Nur diesmal schien sie sehr Aggressiv: "Du gondelst in der Weltgeschichte umher und ich sitze alleine zu Hause." "Du warst nicht nur zu Hause, du warst an deinem Ausbildungsplatz beim Arbeiten." "Aber am Wochenende!" "Da warst du sicher bei deiner Freundin! Du hättest aber auch gerne kommen können um mit zu helfen. Dort waren viele andere Menschen die auch halfen. Das war durchaus auch spassig!" "Spinnst du? Bei wildfremden Menschen? Wer hilft denn ...