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Unter anderen Vorzeichen
Datum: 04.05.2022, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind
... anderes beschaffen musste. Ich verbaute das dreimal. Sowohl an der Verbindungstüre zwischen den Wohneinheiten als auch zur Haustüre nach vorne hinaus sowie bei unserer privaten Haustüre installierte ich automatische Türöffner, die konnten entweder durch eingabe mehrerer frei wählbaren sechsstelligen Codes an einer numerischen Tastatur oder durch einen Fingerprint-Leser geöffnet werden. Vorne hinaus, in der Gästewohnung funktionierte das beidseitig, also auch beim Verlassen der Wohnung. Eigentlich um zu vermeiden dass man Schlüssel mit sich herumtragen, ausgeben oder verwalten müsste. So konnten von Gästen auch keine Schlüssel verloren werden. Zudem ist es sehr komfortabel, wenn man schwer bepackt nach Hause kommt, nicht umständlich nach einem Schlüsselbund suchen muss und nur mit einem beliebigen vorher abgespeicherten Finger die Haustüre öffnen kann. Diese Technik hatte auch andere Vorteile: Man kann Berechtigungen vergeben. Für unseren Privatbereich zum Beispiel mussten ausschliesslich Linda und ich Zutritt haben. Aber überall, sinnvollerweise vor allem vorne hinaus konnten auch zeitliche Barrieren errichtet werden. Sollte also ein jüngerer Bewohner des Nachts ausserhalb seiner Berechtigung nochmal das Haus verlassen wollen so könnte er das nur durch die Türe machen wenn er Feueralarm auslöst. Oder durch das Fenster im Erdgeschoss klettern, was man durch spezielle Fenstergriffe, die nur ein Kippen zuliessen auch wieder behindern kann. Es ging auch garnicht ...
... darum ein Hochsicherheitsgefängnis zu erschaffen. Oder wem nachzuschnüffeln. Aus eigener Erfahrung wusste ich dass man einen Menschen nicht halten kann wenn der nicht bleiben will. Und wenn er dazu aus dem ersten Stock an der Dachrinne hinab klettert. Auch Linda war der Überzeugung dass Vertrauen manchmal die bessere Kontrolle sein kann. Wie damals zu Ottos Zeiten alles noch ein grosses Haus war mit nur einer Haustüre und das Familienschlafzimmer gegenüber der Eingangstüre lag gab es sowas wie eine natürliche Zutrittskontrolle. Denn Otto hatte wegen seiner Schichtarbeit zeitlebens einen leichten Schlaf. Nun würden Gäste drüben eine relative Freiheit geniessen wenn Linda und ich in unserem Privatbereich waren. Es geht zunehmend auch darum Haftungsfragen auszuschliessen. Wir könnten zum Beispiel beweisen dass wir verhindern wollten dass Jugendliche nochmal zu später Nachtzeit zu illegalen Touren ausbüchsten. So traurig es klingen mag, auch diese Seite muss immer öfter beleuchtet werden. Und tatsächlich zogen drüben nach und nach Menschen ein, im Haus wurde es lebhaft und voll. Vom Frauenhaus in der Stadt bekamen wir zwei Frauen vermittelt, die mit ihren jeweils eigenen Kindern auf der Flucht waren und vor ihren Ex-Partnern untertauchten. Die fanden prima im ausgebauten Dachboden Platz. Dann kamen zwei Jugendliche dazu, die glücklicherweise nicht ganz so ein schlimmes Kaliber waren wie ich damals. Es fügte sich eine sozial hochinteressante Konstellation zusammen. Eine ...