Unter anderen Vorzeichen
Datum: 04.05.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... schräge Familie auf Zeit mit Linda als Managerin.
Linda hatte mit ihrer Erziehungs- und Sozialarbeit nun langsam einen Vollzeitjob, der sie sehr auslastete. Sie musste deswegen sogar ihren Nebenjob in der Gemeindebücherei weitergeben. Trotzdem versuchte sie gewissenhaft noch einen kleinen persönlichen Freiraum für uns als Paar aufrecht zu erhalten. Das ging auch recht gut, da wir unsere eigene Wohnung ja räumlich abgetrennt hielten. Zudem kam eine kleine liebenswerte Eigenart dazu: Je älter Linda wurde umso stärker prägte sich eine vorher nicht gekannte Eitelkeit heraus. Sie achtete sehr auf ihr Äusseres. Wegen mir? Optisch alterte sie kaum noch.
Unser Alltag veränderte sich stark. Linda kochte nun meist drüben. Begleitete auf Ämter, betreute Kinder. Die Jugendlichen oder die Frauen wurden wahlweise zu Küchen-, Haus- oder Gartendiensten eingeteilt, es sollte nicht der Eindruck eines Hotels entstehen. Dementsprechend ass ich auch meist drüben in grosser Runde. Oder unternahm in meiner Freizeit etwas mit den Jugendlichen. Zudem wurde ich wieder indirekt mit meiner Vergangenheit konfrontiert. Unsere beiden Jugendlichen versuchten es Anfangs genau wie ich damals, nur bei mir kamen sie nicht durch damit.
Ich kenne alle Tricks und Ausreden. Wirklich alle! Wie sie merkten dass ich sie tatsächlich verstehen konnte und nicht verurteilte, aber mich notfalls auch recht gnadenlos durchsetzen würde gingen sie den Weg des geringeren Widerstandes. Das bedeutet erstmal täglich ...
... in die Schule. Nach ein paar Monaten auch zur Jungfeuerwehr, fast die einzige Möglichkeit sich im Ort zu Vergnügen. Dort lernten sie Zusammenhalt und Verantwortung. Ab da merkte man fast wöchentlich die Veränderungen. Ich lachte still in mich hinein.
Auf sonntäglichen Ausflügen war mein kleiner Wagen jetzt immer Proppenvoll. Jenen Sonntag wollten wir zu einem Töpfermarkt, der in einer Touristengemeinde auf dem Gelände des örtlichen Flugplatzes abgehalten wurde. Die Jungs, die diesmal mit durften warteten schon ungeduldig vor der Garage, denn Linda und ich konnten uns nicht trennen.
Eigentlich sollte es nur ein schneller Quickie vor dem Gottesdienst werden. Linda vergass jedoch bei unserem ausufernden Liebesspiel sogar ihre geliebte Kirche, ich glaube das kam in ihrem ganzen Leben keine 5 Mal vor. Immer wenn sie aufstehen wollte gab es noch ein Küsschen. Nur noch bisschen Muschi lecken. Nur noch ganz kurz poppen. Nur noch einen ganz kleinen Höhepunkt...
Etwas gehetzt, Linda mit unordentlichen Haaren und ausnahmsweise mal ungeschminkt, öffnete wir das Garagentor. Ohne Frühstück. Wahrscheinlich ahnten die Jungs warum, zumindest grinsten sie sich heimlich an.
Wir fuhren etwa eine Stunde, grob in richtung Nationalpark. Es gab Flohmarkt, Künstlermarkt, Fressbuden und natürlich sahen wir auch beim Flugbetrieb zu. Linda staunte immer wieder wie ein Kind wenn sich die kleinen Fliegerle in die Luft erhoben oder sich mit quietschenden Reifen auf den Boden setzten.
Den ...