Unter anderen Vorzeichen
Datum: 04.05.2022,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... war alles noch so wie damals, nur dass zwischenzeitlich wohl ein anderer Jugendlicher Zuflucht gefunden hatte. Ein paar Schnitzereien am Bettgestell waren definitiv nicht von mir. Und die Türe fehlte inzwischen, samt Türstock. Samstag, Sonntag und Montag Abend quälte mich ein brutaler Muskelkater. Dafür war das Essen von Linda legendär lecker, ihr war sehr daran gelegen dass wir nicht verhungerten. Die beiden Männer wurden immer freundlicher zu mir.
Bei Linda merkte man jede Stunde eine Besserung ihrer Laune, ihr Gesicht wirkte unbekümmerter, die Sorgenfalten glätteten sich. Sie langte im Rahmen ihrer Möglichkeiten beherzt mit hin, wenn sie sich nicht um das Essen kümmerte. Einer der Männer, Horst, also nicht mein Peiniger, hielt scheinbar etwas die Fäden in der Hand, er äusserte sehr genaue Vorstellungen. Er war es auch der das ganze Material vom Baumarkt anschleppte. Bis auf Holz, das brachte der andere, der mit dem kräftigen Händchen kam immer nur am späten Nachmittag und Abends, er war vor allem mit den Holzarbeiten der Trockenwand und dem verkleiden der Treppe sehr schnell und geschickt. Keine Ahnung warum sie da unbedingt auf Holz bestanden, ich schloss es auf einen Ökotick.
Nur so nach und nach, im Laufe der ersten Woche bekam ich am Rande mit dass wohl der Sohn von Horst mit seiner Freundin einziehen sollte. Er schien auch das Baumaterial vorzustrecken, um es später von der Miete abzurechnen. Prima, dann musste ich nicht an mein Sparbuch und es konnte gleich ...
... Ordentlich gemacht werden. Ich hätte es eher nicht so extrem Aufwendig ausgeführt.
Nach einer Woche war rohbaulich komplett abgetrennt. Inclusive Leitungen, die um zusätzliche Zähler erweitert wurden. Die neue Haustüre zur Garage hin noch nur ein Loch in der Wand. Was aber egal war, weil Lindas restliche Wohnung schon in sich geschlossen blieb. Die Aufteilung war etwa 30/70, Linda blieben nur drei Zimmer, Küche, das ehemalige kleine Gästebad neben dem Eingang und der Keller. Das gesamte obere Stockwerk samt ausgebautem Dachgeschoss und ein kleiner Teil von unten wurde zur separaten Wohnung, wahrscheinlich hätte man sogar zwei kleinere Wohnungen abgrenzen können. Sie wollte es so.
Ich musste deshalb mein altes Zimmer verlassen und schlief übergangsweise am Sofa. Die Garage ging an die Mieter, was jedoch egal ist weil Linda eh kein Auto hat. Die Woche drauf kam der anscheinend neue Nachbar, half mit seiner Freundin schon beim Tapezieren und streichen. Mit der Frau wäre ich auch gerne zusammen gezogen! War das nicht die Blonde aus dem Bus damals? Komplett unerreichbar.
Fortan war ich drüben weitgehend raus aus dem Geschehen, konnte mich überwiegend um Lindas Wohnung kümmern. Durch die Wandänderung mussten paar Schönheitsreparaturen gemacht werden oder Zimmer wurden gleich neu gestrichen. Ich half drüben nur noch manchmal mit um die Küchenmöbel und Tonnen von Fliesen hochzuschleppen oder die neue Haustüre zu stellen. Für Wasser und Bodenbeläge kamen irgendwelche Kumpels ...