1. In den Klauen des Bösen


    Datum: 22.05.2022, Kategorien: Sonstige, Autor: Freudenspender

    ... Ein Zusammenhang war echt schwer herzustellen.
    
    Die Typen waren zudem clever. Sie haben nie auf ein Treffen gedrängt, sie haben sich vornehm zurückgehalten und die Mädchen lange zappeln lassen. Erst als diese ein Treffen vorschlugen, schnappte die Falle zu. Die Männer haben die Mädchen in eben dieses Lokal in München gelockt. Teilweise haben sie den jungen Frauen sogar das Geld für die Reise per Post geschickt.
    
    Sobald die Mädchen durch die Tür des Lokals gegangen sind, verliert sich jede Spur. Schon kurz nach dem Betreten wurde das Handy abgeschaltet und ging nie mehr ans Netz. Das ergaben die Auswertungen der Bewegungsprofile. Wie die jungen Frauen aus dem Lokal geschafft wurden und wohin, das ist bis heute ein Rätsel.
    
    Dass sie als Sexsklavinnen an reiche Männer verkauft wurden, ist nicht auch sicher. Das sind lediglich Gerüchte, die uns Informanten zugetragen haben. Wenn ich ehrlich bin, ich glaube nicht, dass die etwas Konkretes wissen. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass die Gerüchte zumindest einen Teil der Wahrheit treffen. Mädchen, die in einem schmuddeligen Lokal verschwinden, werden vermutlich nicht in einem buddhistischen Kloster wieder auftauchen.
    
    Das Schicksal der jungen Frauen berührt mich persönlich. Auch, wenn wir nicht mit Sicherheit wissen, was mit den Opfern passiert, es muss etwas Schlimmes sein und mit Sex zu tun haben. Die Vermutung, dass sie als Sexsklavinnen an reiche Abnehmer verhökert werden, ist mehr als plausibel. Die Mädchen ...
    ... sind durchwegs ausgesprochen hübsch und jung. Sie wurden bewusst kontaktiert und manchmal lange auffallend hingehalten, bis es wie aus heiterem Himmel dann sehr schnell zum Rendezvous kam. Ich hatte immer den Eindruck, als sollten die Frauen nur warmgehalten werden, bis ein passender Abnehmer gefunden wurde.
    
    Gestern ist nun auch meine Schwester Anna verschwunden. Mit ihren 18 Jahren passt sie perfekt ins Beuteschema der Bande. Ob sie bewusst ausgesucht wurde, um sich an mir zu rächen, oder ob es reiner Zufall ist, kann ich nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die Bande gar nicht weiß, dass ich hinter ihnen her bin. Wir haben uns bei den Ermittlungen immer sehr im Hintergrund gehalten. Unser Ziel war es, die Organisation nicht aufzuschrecken, solange wir nicht konkrete Informationen haben. Unsere Erfolge sind noch viel zu bescheiden, als dass wir die Aufmerksamkeit der Bande auf uns gelenken sollten. Dies würde lediglich unsere Aussichten auf Erfolg gefährdet und die Bande zum Untertauchen zwischen.
    
    Ich hoffe, dass es keine Absicht war und sie meine Schwester einfach nur so ausgesucht haben, denn sonst wird meine Mission echt schwierig. In diesem Fall würden sie mich vermutlich erwarten oder zumindest erkennen. Dann ist das Spiel für mich aus, noch bevor es richtig begonnen hat. Außerdem wäre es in diesem Fall möglich, dass meine Schwester bereits tot ist, da sie ihnen nur als Lockvogel dient. Doch diesen Verdacht verrate ich meinem Chef nicht. Er ist so schon wenig von ...
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