1. Merlins Kinder 06.1 Hexenjagd


    Datum: 30.06.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Geheimnis daraus. Und β€”"
    
    "Nur mit Kondom?"
    
    "Ich verpasse dir lieber einen Schutzzauber gegen Geschlechtskrankheiten. Das ist gefühlsechter."
    
    *
    
    Ich hatte noch nicht mit einer anderen Frau geschlafen β€” auch nicht mit einem anderen Mann. Und ich würde es unter normalen Umständen wahrscheinlich auch nicht machen.
    
    Doch die Umstände waren nicht normal. Ich musste Patrizias Leben retten, und dafür würde ich absolut alles tun. Und wenn Patrizia mich danach fallen ließe, weil ich ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung Vater würde, war mir das auch egal. Ich stand so tief in ihrer Schuld, dass ich nie in meinem Leben herauskommen würde.
    
    Also blickte ich Máiréad ernst an. "Ich tue es."
    
    8
    
    Euphoria
    
    Wieder einmal klopfte es an meiner Tür. Ich erkannte Simbas Duft, doch diesmal würde ich ihn ganz sicher nicht anspringen. Noch einmal würde ich mich nicht so blamieren, wie ich es das letzte Mal getan hatte.
    
    Ich ging zur Tür, öffnete sie und erstarrte. "Äh β€”"
    
    "Hallo", sagte die Frau vor der Tür. Sie lächelte, doch nur mit dem Mund. Ihre Augen blickten mich kalt an. "Du musst Euphoria sein."
    
    "Ich β€” Ja." Das Gesicht der Frau war dem Patrizias ähnlich genug, um sie einsortieren zu können. Es musste sich um ihre Großmutter β€” oder eine der Frauen davor β€” handeln. Hinter ihr standen die beiden Leons und grinsten frech.
    
    Ich holte tief Luft. "Kommen Sie doch herein, Frau β€” hmmm β€” Weiß?"
    
    "Danke, mein Kind", sagte sie und rauschte an mir vorbei. Dann setzte sie ...
    ... sich auf meinen einzigen Sessel.
    
    "Ich β€” Wollen Sie etwas trinken?", fragte ich.
    
    "Nein, danke. Dies ist kein Höflichkeitsbesuch."
    
    "Was β€”"
    
    "Was hast du davon?" Die Frage kam hart und direkt.
    
    "Ich β€” Wovon?"
    
    Sie wies mit dem Finger auf mich. "Die beiden haben mir erzählt, dass du ihnen eigentlich nicht helfen wolltest. Und dass du mehr Blut verlangt hast, als du für den Zauber brauchst. Andererseits hast du keine Vergütung gefordert. Also: Was hast du von der Transaktion?"
    
    "Ichβ€”"
    
    Sie unterbrach mich. "Überlege dir deine Antwort gut. Ich will dieWahrheit wissen."
    
    Ich ließ mich langsam auf einen meiner harten Küchenstühle sinken. Leon und Simba hatten sich links und rechts hinter ihrem Sessel aufgebaut wie zwei Leibwächter. Ihre Gesichter waren ausdruckslos, obwohl mich irgendwie das Gefühl beschlich, dass zumindest Simba sich gewaltig amüsierte.
    
    *
    
    "Es wird langsam Zeit! In ein paar Tagen ist dein hundertster Geburtstag und du bist immer noch nicht verheiratet."
    
    "Mamá!" Warum musste sie nur so darauf herumreiten? Meine älteren Schwestern und Brüder waren alle verheiratet und aus dem Haus. Es war also nicht so, als ob Mamá keine Enkel hätte. Bei meiner letzten Zählung hatte ich bei zehn Nichten und Neffen aufgegeben. Inzwischen waren es sicher noch ein oder zwei mehr.
    
    "Es gehört sich einfach nicht."
    
    Ich versuchte gar nicht erst, darauf eine Antwort zu geben. Ihre Einstellung war so was von altmodisch. Wir lebten schließlich im einundzwanzigsten ...