1. Merlins Kinder 05: Langeweile


    Datum: 29.07.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... zehnten Geburtstag geschenkt. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, aber jahrelang nicht mehr daran gedacht.
    
    Jetzt schlug ich mir mit der Faust gegen die Stirn. Sechs! Ich brauchte sechs Dimensionen. Vier waren nicht genug, um ein paralleles Universum am Leben zu erhalten. Ich schickte einen Dank an den seligen Bob Heinlein für die Inspiration. Danach ging alles ziemlich schnell.
    
    Die Lösungen, die mein Programm ausspuckte, waren bei weitem nicht so trivial wie die für ein Hundert-Meter-Wurmloch, aber ich hatte es gemacht wie die Figuren in dem Buch. Die Formel für bestimmte Konfigurationen durchgerechnet und mir dann die Parameter mit einem mnemotechnischen Wort gemerkt. Das hier war "Savanne." Zu Beginn des Semesters hatte ich diese Welt noch nicht in meinem Repertoire gehabt, aber Leon hatte mich — naja, inspiriert. Eine Reise in den richtigen Kongo war derzeit nicht gesund. Das hier war ein guter Ersatz. Ich sah es daran, wie Leon seine Nüstern blähte.
    
    "Es ist schön hier", sagte er leise. "Wo sind wir? Es sieht aus wie zu Hause, aber ich kenne die Berge am Horizont nicht."
    
    "Die stammen aus meiner Phantasie. Genau wie die ganze Welt, die übrigens nicht annähernd so groß ist, wie sie aussieht."
    
    Er schwenkte den Kopf nach links und rechts. "Ein Mini-Universum? Rho gleich Alpha mal Phi durch Tau hoch i?"
    
    Ich starrte ihn bewundernd an. "Das hatten wir doch noch gar nicht!"
    
    Er grinste. "Ich habe im Skript vorgelesen. Ich bin halt ein Streber." Doch ...
    ... dann wurde er ernst. "Du willst mich hier zurücklassen, wo ich keinen Schaden anrichten kann. Das ist wirklich sehr nett von dir."
    
    "Schwachkopf!", fuhr ich ihn an. "Ich will dir beweisen, dass ich keine Angst vor dir zu haben brauche. Schlag mich."
    
    "Was?"
    
    "Deine Faust, mein Bauch. Schlag mich."
    
    "Nein!"
    
    "Weichei!"
    
    "Was?"
    
    "Feigling. Du hast doch nur Schiss, dass ich besser bin als — Umpf!"
    
    "Entschuldigung."
    
    "Nochmal. Ich war nicht bereit."
    
    Er holte tief Luft. Dann feuerte er eine rechte Gerade in meinen Bauch.
    
    "Echt jetzt?" Ich grinste ihn an. "Das habe ich überhaupt nicht gespürt. Härter!"
    
    "Okay, du hast es so gewollt." Er wippte vor und zurück, was interessante Auswirkungen auf seinen derzeit schlaff herunterhängenden Penis hatte, dann stürzte er auf mich zu, den Kopf gesenkt.
    
    Drei Meter hinter mir kam er zum Stehen.
    
    "Daneben", sagte ich.
    
    Er grollte. "Du —"
    
    Ich merkte sofort, dass Simba erwacht war. "Schlappschwanz!"
    
    Er brüllte und verwandelte sich. Er stolzierte auf mich zu, fast drei Meter hoch und Zähne wie Messer.
    
    Er hob seine Tatze und wollte mich so nonchalant zur Seite wischen, wie er es mit Nala gemacht hatte. Doch ich erschuf ein Wurmloch unter mir, fiel durch und kam hinter ihm heraus. "Suchst du mich?"
    
    Er wirbelte herum, sprang ansatzlos — durch das Trugbild von mir, das zwei Meter neben mir war. Ich prustete vor Lachen. "Tranfunzel", schrie ich. "Lahmarsch. Schmusekätzchen. Du kriegst mich nicht."
    
    Mit jeder ...
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