1. VR- Multiplayer


    Datum: 02.08.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byfederundflamme

    Ich kam von der Arbeit nach Hause, warf meine Konsole an, ging in die Küche und holte mir ein Glas Wasser. Zurück in meinem Zimmer war das Spiel gerade fertiggeladen, auf dem Bildschirm war der Startbildschirm zu sehen. "Esthrint II." "Bitte Verbinden sie ihre VR-Brille". Hinter der Schrift war aus der Vogelperspektive eine dicht bewaldete, mitteleuropäische Landschaft zu sehen, in der vereinzelte mittelalterliche Städte und Dörfer verstreut waren. Ich nahm die Brille aus dem Regal unter dem Fernseher und schaltete sie ein. Mit einem kurzen Ton gab sie sich als bereit zu verstehen, kurz tauchte auf dem Bildschirm ein Ladesymbol auf. Ich holte mir die Controller aus dem Regal, verstaute sie kurz in meiner Hosentasche und setze die Brille auf.
    
    Das Spiel war bei weitem das beste, dass ich in den letzten Jahren gespielt hatte. Meine Mitbewohnerin Anja hatte es schon mehrfach durch, sie war nachvollziehbarerweise verrückt danach. Gestern hatte sie mir beim Spielen zugesehen und am Ende gesagt, dass mir sicher gefallen würde, was als nächstes kommt.
    
    Wo hatte ich aufgehört? Ach ja. Ich war in einem Dorf, in dem in letzter Zeit mehrfach Schafe und Ziegen gerissen wurden. Außerdem hatte sich in der letzten Woche ein Mann umgebracht. Den Bisswunden zufolge war klar, dass die Schafe keinen Wölfe zum Opfer gefallen waren. Der tote Mann bot einen weiteren Hinweis. Wahrscheinlich hatte sich in der Nähe des Dorfes eine Wassernymphe eingenistet. Die Bisswunden, gerissen von dünnen ...
    ... spitzen Zähnen und die vielen Geschichten über Nymphen, die Männer ins Verderben führten, konnten laut den Dorfbewohnern kein Zufall sein.
    
    Ich machte mich auf den Weg in Richtung Fluss. Dort hatte sich laut den Holzfällern des Dorfes im letzten Jahr aus einem kleinen Seitenarm ein Tümpel gebildet. Ein idealer Platz für eine Wassernymphe. Der Tümpel war auch schnell gefunden, nach einem fünfminütigen Ritt standen ich und mein Pferd neben dem Wasser. Besser noch ein paar Informationen einholen. Ich öffnete den Codex. Vor meinen Augen erschien ein Text.
    
    "Nymphen sind intelligente, humanoide Geschöpfe, die im Wasser leben. Sie sind durch die magische Kontamination während des großen Kataklysmus aus Menschen entstanden, die während der letzten Eruption in Flüssen oder Seen badeten. Bekannt sind sie im Volksmund vor allem durch ihren stark ausgeprägten Sexualtrieb. Im Wasser sind sie beinahe unbesiegbar, doch auch an Land verleiht ihnen die ihnen innewohnende Magie übermenschliche Stärke. Verwundbar sind sie vor allem außerhalb des Wassers an Feuer.. Um ihre immer noch menschliche Haut vor dem Wasser zu schützen haben sie einen Ölfilm entwickelt, der leicht entflammbar ist. Einmal in Brand gesetzt kann sie auch eine Flucht ins Wasser nicht mehr retten."
    
    Ich könnte versuchen, die Nymphe weit genug aus dem Wasser locken, um sie mit einem Feuerzauber zu treffen. Mal sehen. Gerade als ich die Suche beginnen wollte, hörte ich die Tür ins Schloss fallen.
    
    "Anja, Leon?" rief ich ...
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