Emmi - Verdächtig 05
Datum: 04.08.2022,
Kategorien:
Betagt,
Autor: bykazmir1979
... unangenehmens Gefühl. Ein Gefühl das viel Fragen aufwirft. Ein Gefühl, das sie eigentlich immer wieder vermeiden will. *Was machte Sie nur? Was machte Sie nur mit ihrem Leben? Wohin sollte das alles führen?* Sie betritt die Wäschräume der Praxis, schließt die Tür hinter sich und ist alleine. So alleine, wie sie sich innerlich fühlt. In den kühlen gekachelten Räumen. Es riecht nach Desinfektionsmittel und auch die warme Lampe über den Spiegeln, schafft es nicht ihr ein Gefühl von Wärme herbei zu zaubern. Sie schaut in in den Spiegel, versucht zu lächeln. Noch fand sie sich halbwegs attraktiv, doch ihrem kritischen Blick entgingen die Veränderungen der Zeit nicht. Neidvoll schaute sie dabei manchmal auf ihre jüngeren Töchter, beide gerade volljährig, oder Anfang 20. In der Blüte ihrer jungen Weiblichkeit. Wie lange würde ihre Weiblichkeit noch blühen? Erneut schaut sie auf ihr Handy, wartet sehnsüchtig auf eine Rückmeldung von dem Mann, der aktuell als einziger wirklich fähig war, ihre Weiblichkeit zum erblühen zu bringen. Ohne es lenken zu können, denkt sie dann an Ina. Jene junge Arbeitskollegin ihres Mannes, kaum älter als ihre älteste Tochter. Ein Teil von ihr ist neidisch und wünscht sich auch wieder jung zu sein. Wünscht sich begehrt zu werden. Halt, diese Erlebnisse hat sie ja! *Verdammt melde dich doch!*, mit diesem fast schon flehenden Gedanken steckt sie ihr Handy wieder weg und beginnt sich mit den wirklich wichtigen Fragen zu beschäftigen: *Wie würde der Salat ...
... heute Mittag schmecken?*
"Und wie geht Dir?", will er von Emilia wissen. Im Hintergrund das leisen Surren des Motors seines Wagens und an den Scheiben nun nur noch Landstraße, nachdem sie vor wenigen Minuten das Umfeld von Emilias Schule verlassen hatten. Sie waren nun alleine auf der Landstraße und das würde für gut eine halbe Stunde weiterhin so sein. Frei unbeobachtet, nur sie beide.
"Danke gut!", erwidert Emilia kurz und nickt dabei zur Unterstützung. Für einen Moment blickt sie dabei zu ihm hinüber, dann nestelt sie wieder verstohlen nervös mit ihren Fingern im Schoß und schaut gebannt durch die Windschutzscheibe hinaus auf die Straße. "Und Dir?", fügt sie schließlich noch schnell hinzu.
"Danke mir auch!", antwortet er schnell. "Ich muss aber zugeben bin ziemlich nervös.", fügt er dann noch hinzu und schaltet in den höchsten Gang, damit sie mit 80km/h auf der Landstraße dahin gleiten konnten.
Emila lacht kurz erleichtert. "Ich auch!", hängt sie dann an und hört auf in ihrem Schoß zu nesteln.
"Musst du aber nicht!", kommt von ihm und instinktiv legt er seine rechte Hand auf ihr linkes Knie. Emilia zuckt nicht zurück. Sie schaut kurz nach der Hand, wie um sich zu versichern, dass er sie jetzt auch wirklich gerade berührt. Merkt dann aber, wie eine wohlige Wärme sich bei ihr einstellt.
"Machst Du eigentlich schon den Führerschein?", will er plötzlich wissen. "Nee, mein Vater sagt immer, erst wenn ich auch das Geld dazu habe und brauch ich aktuell noch nicht. ...