1. Interview mit Fetischisten


    Datum: 07.08.2022, Kategorien: Fetisch Autor: lost_of_mind

    ... Schuhe überhaupt hinein zu gelangen. Wo am Ballen es drückt, wo Zehen zuerst taub werden, die ganz bewusst notwendig werdenden Schritte um nicht versehentlich damit umzuknicken.
    
    Der zweite Schuhfetischist nannte sich Stiefelfan, er schien mir noch recht Jung zu sein, was man an der Ausdrucksweise und an den sonstigen Interessen erkannte. Ansonsten schwärmte er die ganze Zeit von seinem schnellen Motorrad. So der dritte meiner regelmässigeren Gesprächspartner nannte sich Breastfeeder72, dieser Nickname ist wohl selbsterklärend. Es gab noch weit mehr andere, die für diese Geschichte jedoch unerheblich sind.
    
    Mit der Zeit vermutete ich auch dass die echten Fetischisten im Grunde die ungefährlicheren Subjekte sein könnten, denn sie interessieren sich ja nicht für mich als Frau als Ganzes, sondern nur für einen sehr speziellen Teil oder Umstand meines Körpers, alles andere ist zweitrangig. Das macht diese Menschen leichter zu berechnen, solange sie tatsächlich ehrlich sind. Schwierig oder gefährlich wird es wahrscheinlich erst bei einem Doppel- oder Mehrfachfetisch. Schuhe und Messermeucheln zum Beispiel?
    
    Ich ertappte mich dabei dass ich wegen den stunden- und tagelangen Gesprächen über diese Themen selber im Alltag immer mehr auf mein Äusseres achtete. Es strahlte letztendlich also doch durch, was ich eigentlich immer vermeiden wollte. Mir deshalb sogar mehrere paar Schuhe und auch spezielle Unterwäsche kaufte, nur um mal selber zu probieren was daran so toll sein soll. ...
    ... Also wirkte das Brainwashing des Chats ungewollt nach, obwohl ich mich mit den Chatpartnern eigentlich nicht auf eine Stufe begeben wollte. Ich suchte Informationen, keine Inspiration.
    
    Denn bisher war ich im Alltag immer die Praktische, die Bequeme. Ich hatte bis dahin tatsächlich nur fünf Paar förmliche Schuhe. Ein paar weisse hohe Sandaletten mit feinen Riemchen, drei paar schwarze Pumps mit schlanken halbhohen Absätzen für das Büro und für den Winter ein paar schöne Stiefelchen, allerdings auch nur mit etwa halbhohen Absätzen. Bei Unterwäsche zählte bis dahin nur der Preis und 60° oder 90° Tauglichkeit. Ansonsten war Bequemlichkeit angesagt.
    
    Bei BH probierte ich plötzlich, durch endlose Gespräche im Chat animiert, stark formende und hebende Modelle und auch eine vorne weitgehend offene Corsage mit viertelcup Brusthebe. Und ich wollte tatsächlich auch mal erfühlen wie sich ein Stringtanga im Alltag trägt. Wenn man als Frau doch laufend auf sowas angesprochen wird. Und das mit 45 Jahren.
    
    Und was soll ich sagen? Es unterschied sich tatsächlich etwas zu allem was ich bis dahin kannte. Ein seltsames Gefühl seine eigene Oberweite plötzlich so präsent vor dem Oberkörper zu spüren und seine eigenen Schuhspitzen und einen weiten Bereich vor dem Bauch ohne vorbeugen nicht mehr zu sehen. Selbst Bewegungen der Arme und des Oberkörpers fühlen sich auf einmal ungewohnt an wenn Höcker innen an den Oberarmen streifen. Brüste fühlen sich sehr viel schwerer an wenn sie so weit vor ...
«1...345...120»