1. Covid Cat 03 - Coca und ich


    Datum: 22.08.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byCovidCat

    Mauz
    
    Auf allen Vieren nähre ich mich der Tür. Coca hatte ich ganz vergessen. Meine kleine Katze, oder war ich nun ihre kleine Katze? Diese Verwandlung musste doch etwas mit ihr zu tun haben. Ich griff nach oben zur Klinke und öffnete langsam die Badezimmer Tür. Auf der Schwelle saß meine kleine Freundin und sah mich mit ihren großen Augen an. Alles was ihr Blick sagte war:
    
    ‚Ich liebe dich.' und ‚Ich hab Hunger'
    
    Dann bin ich wohl immer noch die größere Katze. Ich beuge mich runter zu ihr, will sie mit meinen neuem Sinnen erfahren. Meine neuen Augen sehen das gleiche wie meine alten Augen, eine hübsche junge Katzendame. Süß und schnucklig mit einer sexy Maserung...
    
    Vielleicht nicht ganz das selbe. In ihren Augen lese ich mehr als früher, eine tiefe Zuneigung, den Willen alles mit mir zu teilen.
    
    Langsam bringe ich meinen Kopf näher beschnuppre sie. Der Duft nach Frau ist am stärksten, und nach Lust. Ich kann riechen das sie letzte Nacht draußen war, das sie sonst in der Wohnung ist. Der Duft eines fremden Katers ist fast verflogen, leicht Eifersucht überkommt mich trotzdem. Auch wenn ich mich selbst erschnuppern kann. Die Nacht hat sie sich an mich gekuschelt, es steht im Raum mit großen Lettern geschrieben das sie zu mir gehört.
    
    Mit meiner Nase stupse ich leicht ihre an. Der Schalk in meinen Augen spiegelt sich in ihren. Breit grinsend öffne ich langsam das Maul und...
    
    Schlecke ihr einmal durchs Gesicht. Hmmm, sie ist lecker, ich schmecke was sie sonst ...
    ... isst, wieviel sie sich bewegt. Über sie gebeugt mache ich ein wenig Fellpflege am Kopf wo man selbst so schwer dran kommt. Ein Schnurren belohnt mich.
    
    ‚Mhrrrrrr, so schööön...'
    
    Als ich mit dem Kopf fertig bin höre ich ein leises mauzen das sich bedenkt und... nach dem Essen fragt. Dann machen wir das mal wie Mamakatze. Ganz vorsichtig öffne ich den Mund, beiße zart in Cocas Genick und hebe sie hoch. Ab in die Küche mit uns. Die Terassentür steht immer noch offen...
    
    Ich setze Coca auf dem Tisch ab von dem ich sie bisher immer vertrieben habe. Das soll nun vorbei sein, fühle ich mich ihr doch so viel näher, bin ihr so viel näher. Während ich den Schrank öffne und ihr essen vorbereite merke ich wie auch mir der Magen knurrt. Als die Dose offen ist rieche ich das Katzenfutter. Es riecht anders, nicht mehr so abstoßend, einladender. Ein merkwürdiges Gefühl. Ich suche mein Essen im Kühlschrank, das meiste lehnt mein Magen ab. Nur das Rindersteak sprach mich an. Aus der Folie befreit, ja das roch ganz gut.
    
    Als ich mit meinen scharfen Zähnen das Steak zerriss beobachtete ich meine Freundin beim Essen. Hatte sie das geplant? Hatte sie es überhaupt verursacht? Nein das konnte kein Zufall sein. Aber böse konnte ich ihr nicht sein. Mir gefiel mein neues Selbst, meine Sinne mein Körper. Was für ein Abentuer, wo es noch so viel zu entdecken gaaaaaab. Mit weit aufgesperrtem Mund gähnte ich nach meinem letzten Stück. Das Sofa lockte mich.
    
    Das Sofa ist schön, unser perfekter Ort ...
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