1. Verantwortung


    Datum: 02.09.2022, Kategorien: Romantisch Autor: badefreund

    ... einfach ein Mädchen zu sein, dem man hinterher sah. Durch ihr Lächeln schaffte sie es einen dunklem Raum Licht zu geben.
    
    So saß ich in der Klasse schräg hinter ihr und konnte sie immer ansehen. Ihre Tischnachbarin Mellanie bemerkte es oft und mit einem Grinsen stupste sie Katrin an, die sich dann zu mir umdrehte. Ich wurde sofort verlegen und mein Gesicht lief rot an. Andere hätten jetzt finster geschaut, aber von ihr bekam ich immer ein warmes Lächeln und dieses macht mich dann so glücklich. Es schien sie nicht zu stören, dass ich sie verstohlen ansah, ich hatte eher das Gefühl, dass sie es bei mir mochte. Wenn wir Jungs zusammen mit den Mädchen Sport machten, was selten vorkam, war sie eigentlich von allen Schülern die Schnellste und Flinkste in der Klasse. Und das, obwohl sie beim Sport immer etwas in ihrer Bewegungsfreiheit behindert war, weil sie neben dem T-Shirt noch eine weite Jacke oder Pulli tragen musste.
    
    So konnte man nicht sagen, wie sie eigentlich Figürlich aussah und man dieses nur erahnen konnte, wie schlank sie war oder beim Sport spürte man schon mal bei diversem Mannschaftssportarten , dass sie wohl auch größere Brüste haben müsste. Nur hat man diese nie gesehen, denn sie durfte auch nicht ins Schwimmbad bzw. an gemeinsamen Treffen am Strand teilnehmen. Eigentlich sah man sie nie außerhalb der Schule und wenn doch, schaute sie sofort weg, wenn man sie grüßen wollte. Sie war dann auch nie alleine unterwegs. Immer begleitete sie ihr Vater. Der schaute ...
    ... sofort finster rüber und mir drohte er wortlos auch mit der erhobenen Faust.
    
    Nicht selten wurde ich Zeuge, wie manche Jungs in der Schule schlecht über sie sprachen, ihrem unvorteilhaften Aussehen, ihrem ablehnendem Verhalten, wenn einer sie fies anbaggerte, über sie lästerte. Da wurde ich so wütend und habe mit den betreffenden Jungs ein sehr intensives Gespräch geführt, was bei denen dann doch zu größeren Schmerzen und bei mir zum Ruf einen Raufbolden führte. Nur die wenigen Menschen, die mich kannten, wussten, dass ich eigentlich ein sanfter und schüchterner Junge war; nur bei ihr kam dann immer der Beschützerinstinkt durch. Niemand durfte so schlecht über meine Katrin reden. Ich weiß nicht, ob sie es wusste, dass ich immer dafür gesorgt habe, dass ihr nichts passierte. Viele Mädchen bei wurden bei uns in der Schule oder beim Volksfest fies angebaggert, und auch schon mal bei einer Abfuhr als Schlampe bezeichnet,... nur Katrin nicht. Die wurde selbst bei einer Abfuhr noch nett behandelt und nicht selten schielte dann einer vorsichtig zu mir rüber. Aber sie blieb alleine und auch ich hatte kein Glück bei ihr. So konnte ich immer nur ihr vorsichtig hinterherstarren und mich in die Traurigkeit und meiner Sehnsucht nach ihr versenken. Aber immer, wenn sie anfing zu Lachen, war das wie eine Glück spendende Melodie in meinen Ohren und meine Traurigkeit war sofort verflogen. Ich hörte so gerne ihr Gekicher oder Lachen. Jeder der sie kannte, mochte sie, nur Freunde hatte sie ...
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