1. Mit dem Rolli ins Glück


    Datum: 08.09.2022, Kategorien: Romantisch Autor: Plautzi

    ... verspreche ich dir für dich da zu sein. Vielleicht auch über die vereinbarten 40 Stunden hinaus. Dann werden wir eine schöne Zeit haben, davon bin ich überzeugt. Hast du das verstanden?" blickt sie mir streng in die Augen.
    
    "Es tut mir leid, ich bin nicht so gesprächig. Alle ist so ungewohnt. Fips, mit dem mich mittlerweile eine Art Freundschaft verbindet, wird studieren und weg sein. Meine neue Betreuung ist eine Frau, der Tierpark, deine bestimmende Art. Bitte gib mir etwas Zeit, ich meine es nicht böse."
    
    Das ich stark Depressiv und Suizidgefährdet bin, verschweige ich ihr, genau wie ich es Fips nie erzählt habe.
    
    Am späten Nachmittag sind wir wieder bei mir im Haus. Ich muss dringend auf die Toilette, und das sage ich Svea auch, die mich sofort ins Bad schiebt, mir dort die Hose auszieht, und mich auf die Toilette hebt.
    
    "Ruf mich, wenn du fertig bist, ok? Und mach dir nicht so'n Kopf, all das hier ist natürlich und menschlich."
    
    Wie ein Säugling komme ich mir, als sie mir mit Feuchttüchern den Hintern abputzt, während ich mich mit den Armen nach oben drücke. Eine erniedrigende Position muss ich einnehmen, damit sie ihren Job machen kann. Ob ich mich daran gewöhnen werde? Habe ich eine Alternative?
    
    Kapitel 3
    
    Die nächsten Tage verlaufen weiter ungewohnt für mich. Den Haustürschlüssel hat sie von Fips übernommen, so kann sie kommen und gehen wie sie möchte. Mir ist bewusst, dass ich meinen eigenen Vorsatz, Fips' Nachfolger keinen Schlüssel zu überlassen, ...
    ... damit selbst ausgehebelt habe.
    
    Ihre Nähe ist angenehm. Die Zeit mit ihr ist kurzweilig. Immer fällt ihr etwas ein um mich zu beschäftigen. Lange Weile kommt nicht auf, so wie sie's versprochen hat. Lange Spaziergänge im Wald oder im Park, Entenfüttern, oder "Mensch ärgere dich nicht" (oder Monopoly, Kniffel, Mühle, oder lange Schachpartien ... etc.) bei schlechtem Wetter. Selbst zum fast täglichen einkaufen, was Fips sonst alleine gemacht hat, schleift sie mich mit. Oft muss ich meinen Stuhl alleine antreiben um die Arme zu trainieren. Zur Physiotherapie begleitet sie mich auch. Ich habe eingewilligt, dass sie dabei sein darf. So lernt sie nebenbei einige Übungen für zuhause, wo sie mich immer wieder zum Bewegen motiviert. In der Dusche lässt sie mich nach und nach immer länger stehen. Das kräftigt die Beinmuskeln.
    
    Fast vier Wochen ist sie nun bei mir. Ich habe mich an sie gewöhnt, an ihre Berührungen gewöhnt, an ihre Nähe, ihre bestimmende Art mit der sie mich immer wieder nervt und antreibt. Ich ertappe mich dabei mir einzugestehen sie zu vermissen, in jeder Minute die sie nicht bei mir ist. Es ist schön, wenn sie da ist. Schon lange habe ich nicht mehr an Selbstmord gedacht oder hatte längere depressive Phasen.
    
    Gestern Morgen, als sie mich aus dem Bett in den Rolli gehoben hat, habe ich eine heftige Morgenlatte. Kurz zögert sie, lächelt mich an und zieht mich weiter auf den Stuhl. "Macht nichts, sieht schön aus." flüstert sie mir ins Ohr, während ich knallrot mit ...
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