1. Marlene Lufen - Selfgames Teil 08


    Datum: 18.09.2022, Kategorien: Berühmtheiten Autor: bySMartServices

    Charlotte hatte mehrfach an Marlene denken müssen und auch wenn sie mit allen der drei Aktionsgewinnerinnen im Vorfeld telefoniert hatte, wusste sie nicht exakt, was Marlene gestern erlebt hatte. Einzig denken konnte sie sich, dass Marlene ihr Besuch bei Linda Zervakis sicher in Erinnerung bleiben würde. Antonio war ein gigantischer Liebhaber und sie hatte eine ganze Zeit gebraucht, um sich von ihrem eigenen Liebesspiel mit ihm zu erholen.
    
    Zufrieden saß sie an ihrem Schreibtisch und nahm eine Zigarette aus ihrem Etui. Sie hatte soeben den Hörer aufgelegt und mit einem Blick auf die Uhr stellte sie fest, dass sie fast drei Stunden mit Judith Rakers telefoniert hatte.
    
    Es stellte sich als hilfreich heraus, dass sie sich entschlossen hatte, sich telefonisch bei Judith zu melden, da es dieser durch die sichere Distanz der Telefonleitung, leichter gefallen war, sich zu offenbaren. Und das hatte sie.
    
    Zusammenfassend konnte man sagen, dass Judith Rakers fasziniert war von der Romanvorlage „Die Geschichte der O" und davon träumte, selbst in diese Rolle zu schlüpfen und zu erleben was Corinne Clery in der gleichnamigen Verfilmung erlebt hatte. Charlotte war sich ziemlich sicher, dass Judiths Wunsch nicht bis ins letzte kleine Detail der Handlung reichen würde und sie sicher nicht mit einem Brandmal gekennzeichnet werden wollte.
    
    Aber den Aspekt Schmerz hatten sie eingehend besprochen und es war für Judith selbstverständlich, dass es zum Erleben und Einfühlen in die Rolle ...
    ... dazugehören würde sich peitschen zu lassen. Charlotte kannte den berüchtigten Skandalroman aus den fünfziger Jahren und suchte nach einer Konstellation die für Judith und Sie passen könnte.
    
    Denn genau da lag das Problem. Charlotte war eine Frau und Judiths Fantasien spielten ausnahmslos in der heterosexuellen Unterwerfung. Sie hatte die Idee, Judith durch Marlene in das Spiel aus Dominanz und Unterwerfung einzuführen bereits schweren Herzens wieder verworfen.
    
    Sie begann auf der drahtlosen Tastatur mit einer Suchmaschinenrecherche und wurde bereits schnell fündig. Sie las sich den Text der Seite durch, wobei ihr eine hervorragende Idee kam und vergaß dabei sogar abzuäschern, so dass sie ihren wunderschönen Schreibtisch eingesaut hatte.
    
    Die Idee gefiel ihr immer besser und in ihrem Enthusiasmus griff sie zum Hörer und wählte die Nummer ihrer Freundin und professionellen Maskenbildnerin. Das Telefonat verlief so, wie Charlotte es sich vorgestellt hatte und mit einer weiteren Zigarette tippte sie die Nachrichten ins Handy.
    
    Mittagessen Mittwoch 12:30 Uhr und die Adresse ihres Stammlokals in Berlin. Sie sendete die wenigen Zeilen zweimal. Einmal an Judith. Einmal an Marlene.
    
    Marlene hatte genug von Spielen in der Öffentlichkeit. Sie las die Einladung oder besser, die Einbestellung in das Restaurant und hatte einen Zorn auf Charlotte, von dem sie wusste, dass er kümmerlich verpuffen würde, wenn sie sie aus ihren dunklen Augen ansehen würde.
    
    Vielleicht wollte sie ja ...
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