1. Die magische Brille – Der Fund


    Datum: 24.09.2022, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: Marvin

    Jetzt war es fast leer in der S-Bahn. Sie hatten den Innenstadtbereich verlassen, wo noch recht viele Passagiere mit in ihrem Waggon saßen, anfangs sogar noch standen. Jetzt, auf den letzten drei Stationen, war es leer geworden. Das war für Marlene meist der unangenehmste Teil ihres Arbeitsweges, denn hier konnte man auch schon mal allein mit unangenehmen Menschen in der S-Bahn sitzen. Richtig Schlimmes war ihr zwar noch nie passiert, aber unangenehme Situationen hatte sie schon oft erlebt, seien es Betrunkene oder auch aufdringliche Männer gewesen. Nicht selten auch beides kombiniert.
    
    Marlene saß ganz am Ende des Waggons mit Blick in den Wagen und konnte sich deshalb relativ sicher sein, dass heute nichts Bedrohliches mehr auf sie zukommen würde. Wenn sie es richtig im Blick hatte, saß nur noch eine junge Frau schräg gegenüber, die sie auch schon öfter mit auf ihrem Weg gesehen hatte. Viele der Pendler tauchten ja immer wieder in den gleichen Zügen auf, da machte sie selbst ja keine Ausnahme.
    
    Besondere Beachtung hatte sie der jungen Frau aber noch nie geschenkt. Dennoch hatte sie das Gefühl, sie vorher noch nie mit Brille gesehen zu haben. Ein solches Accessoire lag aber für sie gut erreichbar auf dem Sitz der jungen Frau gegenüber. Das Modell passte aber auch nicht gut zu der Frau, die eher gewollt leger angezogen und gestyled war. Kein bisschen chic und auch nicht in Business-Outfit. Obwohl sie sich vorstellen konnte, dass ihr das ziemlich gut stehen würde, denn sie ...
    ... war ausgesprochen hübsch und schien sich etwas bei ihrem Gesamtensemble gedacht zu haben. Das ging bis hin zu ihrem Kopfhörer, der kopfumspannend auf ihren Ohren lag und den Kopf, die Schultern und vereinzelt auch den Oberkörper zum rhythmischen Wippen animierte.
    
    Die Brille hingegen war mit einem giftgrünem Gestell versehen und hatte Gläser, die eher an Glasbausteine erinnerten, so dick waren sie. Was für eine Sehstärke das wohl war? Je länger Marlene auf die Brille schaute, desto offensichtlicher war es, dass es sich um eine Fundsache handeln musste. Andererseits war es kaum vorstellbar, dass jemand, der solch eine Brille benötigte, ohne diese unbeschadet aus der Bahn finden würde. Es fiel ihr partout nicht ein, wer auf oder neben den Platz gesessen haben konnte und sie vergessen haben konnte. Sie nahm sich vor, die Brille beim Fahrer der S-Bahn abzugeben, wenn sie bei der Endstation aussteigen würde. Sie saß eh im vordersten Wagen und die Bahn machte da für den Richtungswechsel eh eine Pause, das sollte also kein Problem darstellen. Vorher musste sie aber noch sicherstellen, dass die Brille nicht doch der jungen Frau gehörte.
    
    Sie stand kurz auf und bewegte sich auf die nächste Sitzreihe zu. Da die junge Frau tief in ihrer Musik steckte, versuchte Marlene, sie mit einer Handbewegung auf sich aufmerksam zu machen. Als der Blickkontakt hergestellt war, zeigte sie erst auf die Brille und dann auf die junge Frau, die sofort ablehnend den Kopf schüttelte. Immerhin ließ sie ...
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